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Teddy Bommel und die Heiligen Drei Könige

Bommel und die Heiligen Drei Könige

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  • Geschichten von Teddy Bommel
Bommel ist neidisch. Sein guter Freund Robin der Hund ist zu seinen Hundefreunden gefahren: „Mach’s gut, Bommel! Wir sehen uns erst nächste Woche wieder. Am Freitag werden die Heiligen Drei Könige gefeiert. Da will ich dabei sein!“ Was das soll, versteht Bommel nicht.

‚Heilige 3 Könige? So ein Quatsch! Seit wann haben wir denn Könige in unserem Land? Und dann auch noch drei? Was Robin da erzählt‘, denkt sich Bommel mürrisch. Dabei wollte Bommel am Wochenende mit seinem Freund Robin, der Hund ganz tolle Sachen unternehmen: im ersten Schnee des Jahres toben, eine kleine Schneeballschlacht machen. Vielleicht hätten sie genügend Schnee sammeln können, um einen kleinen Schneemann zu bauen. Dafür hat Bommel sogar schon eine Möhre gekauft und zwei schwarze Steine für die Augen gesammelt. Jetzt, wo Robin einfach weggefahren ist, versteht Bommel die Welt nicht mehr. Da klingelt plötzlich das Telefon.
„Hallo! Hier Bommel. Wer spricht da?“, fragt Bommel in den Hörer, der so groß ist, dass er sein halbes Gesicht verdeckt.
„Huhu Bommel, hier ist Granny! Ich wollte nur mal hören, wie es dir so geht.“, ruft eine vertraute Stimme zurück. Granny, die schlaue Leseratte gehört zu Bommels guten Freunden. Er mag Granny sehr, weil sie so viel weiß. Bommel hört Granny gern beim Reden zu. Sie kann ihm ganz einfach erklären, wie viele Dinge funktionieren, oder warum manche Dinge so sind, wie sie eben sind. So eine schlaue Leseratte wie Granny muss man einfach gernhaben.
„Ach, Granny“, seufzt Bommel, „ich bin mies gelaunt!“
„Wieso das? Hat dich jemand geärgert?“, antwortet Granny bestürtzt.
Und dann bricht es aus Bommel heraus: „Robin ist einfach so zu seinen Freunden gefahren. Er hat irgendetwas von drei Königen gesagt, mit denen sie feiern wollen. Dafür ist er extra weg gefahren. Weg von mir! Dabei stimmt das doch gar nicht! Es gibt doch keinen König mehr. Ich glaube Robin hat neue Freunde gefunden und will nicht mehr mit mir spielen!“
Für einen Augenblick herrscht völlige Ruhe. Weder Bommel noch Granny sagen etwas. Dann meldet sich Granny zurück: „Bommel! Ich bin mir sicher, dass Robin dich noch genauso gern hat, wie sonst auch. Ihr seid die besten Freunde, die ich kenne. Mach dir da keine Sorgen! Ich glaube, du hast da nur etwas falsch verstanden. Was Robin versucht hat dir zu sagen ist, dass es in manchen Regionen einen besonderen Feiertag gibt: die Heiligen Drei Könige. An diesem Tag müssen die erwachsenen Kuscheltiere nicht arbeiten und die Kinder-Kuscheltiere haben keine Schule. Verstehst du?“, fragt Granny lieb den kleinen Bommel.
„Oh, also gibt es doch noch Könige?“, fragt Bommel ganz verwirrt.
Und Granny erklärt Bommel ganz in Ruhe was dieser Feiertag der Heiligen Drei Könige bedeutet: „Bommel, kannst du dich noch an unser Gespräch erinnern, als ich dir erklärt habe, dass manche Kuscheltiere an einen Gott glauben, der im Himmel lebt und der die Kuscheltiere geschaffen hat und seitdem beschützt? In einem alten Buch, der Bibel, steht die Geschichte geschrieben wie der Sohn von Gott auf die Welt gekommen ist. Diesen Tag feiern wir seitdem als Weihnachten!“
„Ja, das hast du mir erzählt! Aber was hat das mit den Königen zu tun?“, fragt Bommel.
„An dem Tag an dem der Sohn Gottes geboren wurde, hat ein Stern gaaaanz hell über der Grippe des Kindes geleuchtet. Das haben drei Könige gesehen und sind zu dieser Grippe geeilt. Als sie dort angekommen waren, wussten sie, dass das ein besonderes Kind war: das Kind Gottes. Das fanden sie so toll, dass sie dem Kind und den Eltern verschieden Geschenke gebracht haben.“, erklärt Granny weiter.
„Das ist ja toll! So richtig Geschenke, wie an einem Geburtstag?“, fragt Bommel ganz aufgeregt.
„Ja. Aber vor so langer Zeit waren das noch ganz andere Geschenke. Die Heiligen Drei Könige, sie heißen Caspar, Melchor und Baltasar, werden seitdem von vielen Kuscheltieren, egal ob groß oder klein, gemocht. Und um an sie zu denken, gibt es den Feiertag der Heiligen Drei Könige.“, vollendet Granny ihre Geschichte.
„Achso. Die drei Könige klingen wirklich nett. Sie haben dem Baby Geschenke gebracht und auch den Eltern. Toll! Aber was macht Robin an dem Feiertag mit seinen Freunden? Bekommt er jetzt Geschenke und ich nicht?“, fragt Bommel etwas verwirrt.
„Nein!“, sagt Granny, „Robin bekommt keine Geschenke. Aber er wird zum Tag der Heiligen Drei Könige sich vielleicht als Melchor, Kaspar oder Baltasar verkleiden. Gemeinsam mit seinen Plüschtierfreunden geht er so verkleidet von Haus zu Haus und singt als Sternsinger. Das macht man so, damit die Bewohner des Hauses das ganze Jahr über richtig viel Glück und eine tolle Zeit haben!“
„Granny, das klingt so toll! Da will ich mitmachen!“, sagt Bommel aufgeregt in den Telefonhörer und hüpft dabei auf der Stelle.
„Dann ruf Robin jetzt ganz schnell an und ihr fahrt gemeinsam. Ihr seid bestimmt tolle Sternsinger!“, freut sich Granny für Bommel und seinen Freund Robin, den Hund.
„Das mache ich, Granny! Und vielen Dank dafür, dass du mir mal wieder so toll alles erklären konntest!“, bedankt sich Bommel bei der schlauen Leseratte.
„Kein Problem, Bommel! Und viel Spaß!“, verabschiedet sich Granny und legt auf.
Schon wählt Bommel die Nummer seines Freundes Robin.
‚Das wird ein ganz besonderes Fest!‘, denkt sich Bommel, ‚Mein erstes Fest für die Heiligen Drei Könige!‘ 

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