Physiotherapie in Erfurt
„Meine Arbeit hat mich Bodenständigkeit, Dankbarkeit und Ehrfurcht gelehrt“, sagt Steffi Kraushaar-Wispel. In ihren drei physiotherapeutischen Praxen behandelt die erfahrene Physiotherapeutin mit einem 17-köpfigen Team Menschen im Alter von 0-100 Jahren. Und das mit viel Herzblut und mit großem Erfolg.
Betritt man die Praxis von Steffi Kraushaar-Wispel in Erfurt am Anger 7, fällt der Blick zuerst auf einen überdimensionalen Buddha-Frosch, der mit lautlosem „Oooohhmm“ große und kleine Patienten freundlich begrüßt.
Große Kinderfotografien und liebevolle Textpassagen zum Nachspüren über das „Anderssein“ hängen an den Wänden der hellen, freundlichen Räume. Viel Platz, alte Theatersitze und bunte Spielelemente laden besonders die ganz kleinen Patienten ein, sich auf Entdeckungsreisen spielerisch auszuprobieren. Es ist deutlich zu spüren: hier wirkt ein Team, dem die Betreuung seiner kleinen und großen Patienten eine Herzensangelegenheit ist.
Ganzheitlich. Heilend. Individuell.

„Jeder Mensch ist ganz individuell in seinen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Möglichkeiten und wir möchten mit unseren Behandlungsvarianten dieser Tatsache gerecht werden – mit unserem Wissen, Können und unseren Erfahrungen gemeinsam mit den Patienten optimale Behandlungserfolge erreichen“, bringt die Bewegungsexpertin den Anspruch ihrer Arbeit auf den Punkt. Nicht ohne Grund lautet das Credo ihrer Tätigkeit: Ganzheitlich. Heilend. Individuell.
Die temperamentvolle 46-jährige, mit dem wachen, offenen Blick und dem kess-liebenswertem Auftreten, strahlt Lebensfreude und Tatkraft gleichermaßen aus. Mit ihrem Team kann sie aufgrund ihrer breitgefächerten Spezialisierungen (alle Mitarbeiter/innen haben z.B. eine zusätzliche neurologische Ausbildung) ein umfangreiches therapeutisches Behandlungsspektrum anbieten – von allen bekannten klassischen Therapien wie z.B. Krankengymnastik, Lymphdrainage, Manuelle Therapie oder Schroth-Therapie über, Schlingentischtherapie und Kinesiotaping bis zu Faszientherapie und Osteopathie, Behandlungen bei Parkinson, Multipler Sklerose, Krebserkrankungen oder nach einem Schlaganfall. Von den 14 Therapeut/innen haben 7 eine spezielle kindertherapeutische Ausbildung z.B. Bobath, Vojta, Zukunft-Huber, Castillo-Morales® u.a. Hausbesuche sind genauso Bestandteil der Arbeit, wie die Therapie in Schulen und Kitas mit körperbehinderten Kindern und Jugendlichen.
Fachliche Kompetenz hat für Steffi Kraushaar-Wispel höchste Priorität, die Kosten für hochwertige Weiterbildung übernimmt sie auch für ihr Team gern, diese Investitionen zahlen sich aus, davon ist sie überzeugt. Sie geht für ihre „Leute“ durchs Feuer und das ist umgekehrt genauso, dies zeigt die positive Stimmung und das freundschaftliche Miteinander in der Praxis. Nach der Chefin befragt, sind daher Attribute wie „liebevoll- streng, fachlich super, fair, ehrlich und direkt“ zu hören. „Man kann mit mir Pferde stehlen, aber ich kann auch mal den Eckzahn ausfahren“, sagt sie selbst lachend. Und ergänzt: „Einer (Eine) muss schließlich die Zügel in der Hand haben; klare Ansagen, Ordnung und Struktur müssen sein, nur so kann verlässlich und zuverlässig gearbeitet werden, das erwarten unsere Patienten von uns“.
Bobath- und Vojta-Therapie

Schon ist sie bei ihrem Lieblingsanliegen, der Arbeit mit den Kindern, die ihr und dem Team ganz besonders am Herzen liegt. Auch oder gerade deshalb, weil sie oft das Verständnis mancher Eltern für die Bedeutung von Regeln und Ritualen für ihre Kinder vermisst. Hier möchte sie motivieren und dazu anregen, den ureigenen Instinkten mehr zu vertrauen, und bietet ihre Erfahrung und ihr Wissen als Hilfestellung an.
In ihre Praxis werden Kinder jeden Alters (die jüngsten Patienten sind erst wenige Tage alt) nach einer ärztlichen Diagnose überwiesen, wenn sie z.B. durch frühkindlich erworbene Wahrnehmungs- oder Bewegungsstörungen, Asymmetrien, Verzögerungen in der Entwicklung, motorische Beeinträchtigungen oder neurologischen Auffälligkeiten zeigen. Diese können mit den unterschiedlichen Therapien gut behandelt und begleitet werden.
Steffi Kraushaar-Wispel hat sich auf die Bobath-Therapie und auch auf die Vojta-Therapie spezialisiert. Mit Hilfe von Vojta kann ein Kind mit entsprechender therapeutischer Unterstützung bestimmte Bewegungsmuster entwickeln, koordinierte Abläufe erlernen und zur Bewegung angeregt werden, wenn jeglicher Antrieb oder Bewegungsplan dazu fehlt. Auch Fehlhaltungen und Gleichgewichtsprobleme werden so therapiert.
„Diese Methode ist sehr effektiv, aber auch sehr anstrengend für die Kleinen, ein richtiges Powerworkout unter hoher Anspannung, weshalb sie dabei oft stark weinen.“ Das verlangt den Eltern natürlich viel ab. Aber die dadurch im Gehirn gespeicherten Bewegungsabläufe setzen die Kinder schon bald allein um. Es ist wie ein „Erwecken“ und erstaunlich für die Eltern zu sehen, wie aktiv ihre Kinder plötzlich sind.
Damit Eltern diese Therapie gut verstehen können, müssen sie kompetent und vertrauensvoll informiert und aufgeklärt werden. „Eine umfassende Wissensvermittlung ist die wichtigste Voraussetzung, um gemeinsam ans Ziel zu gelangen, dann steht letztendlich der Erfolg am Ende der Behandlung. Wir wollen einerseits die vorhandenen Fähigkeiten des Kindes fördern, und ihm andererseits bei der Bewältigung seiner Schwierigkeiten Hilfe geben“.
„Jedes Kind ist für uns einzigartig, es hat viele Potentiale und will agieren – unsere Therapie muss diese Potentiale entdecken und so fördern, dass es sich innerhalb seiner Möglichkeiten entwickeln kann. Ich möchte jedem Kind zeigen: „Du bist großartig“, sagt sie mit strahlenden Augen. Die Zahl der zu behandelnden Kinder ist in den letzten Jahren deutlich angestiegen; auch von Kindern suchtkranker Mütter, von Frühchen und Kindern mit Anpassungsstörungen, sie runzelt sorgenvoll die Stirn als sie davon erzählt.
Frau Kraushaar-Wispel sieht die Ursachen der gestiegenen Anzahl der zu begleitenden Kinder zum einen in unserer schnelllebigen Zeit, die zu wenig Raum lässt für Geduld, Ruhe und Zuwendung. Aber auch in der Unsicherheit und Unkenntnis vieler Eltern, die lieber auf Nachbarn, Freunde und „Dr. Google“ hören, als ihrem gesunden Bauchgefühl zu vertrauen. Der ständige Vergleichswahn („Was, das kann Dein Kind noch nicht?“) und damit verbundene Erfolgsdruck auf die Eltern schadet der kindgerechten Entwicklung, ist sie sich sicher. Rituale und Regeln, die Kindern helfen, sich in der ihrer Welt zu orientieren, sind heute oft verpönt oder den Eltern selbst nicht bekannt.
„Kinder müssen nicht dauernd essen, trinken, bespaßt werden. Und ein schlafendes Kind muss man nicht wecken, um es vorzuzeigen“, bemängelt die versierte Therapeutin. „Kinder müssen und können ganz allein lernen, wann sie sich drehen, aufstehen und hinsetzen können, denn jedes Kind hat sein eigenes Entwicklungstempo. Das macht es ja so einzigartig“.
Nestelei

Eltern besonderer Kinder sind sehr gefordert, manchmal überfordert, brauchen Hilfe, Begleitung und Zuwendung. Oft wissen die Eltern garnicht was ihnen zusteht und welche Möglichkeiten sie haben. Die versierte Therapeutin wäre nicht sie selbst, wenn sie hier nicht nach einem Angebot für diese Eltern suchen würde. So entstand die Idee der „Nestelei“.
Die Nestelei ist ein behaglicher, freundlicher Raum innerhalb der Praxis – ein Nest - für Eltern, Geschwister, Familien, Großeltern. In kleinen Kursgruppen oder Einzelsequenzen erlernen sie gemeinsam mit ihren Kleinen „sportliche“ Bewegung unter therapeutischer Anleitung entsprechend der Möglichkeiten ihres Kindes. Sie können sich austauschen, finden auch mal eine Schulter zum Anlehnen und fühlen sich aufgehoben in einer Gemeinschaft mit anderen Betroffenen. Auch Kinder mit einer Dysregulation, die unter unkontrollierten Gefühlsausbrüchen und Aggressionen leiden, zappeln oder viel schreien können hier unter liebevoller und fachlicher Obhut begleitet werden.
Mit diesem einzigartigen Angebot möchte Steffi Kraushaar-Wispel den unterschiedlichen Sorgen und Situationen ihrer mitunter überforderten Eltern eine Möglichkeit geben, das Verständnis und die Bindung zu ihren Lieblingen zu stärken, sich gegenseitig zu spüren und zu entdecken.
„Kinder“, sagt sie mit Nachdruck, „brauchen Regeln, Rituale, Aufmerksamkeit, Liebe und ein offenes Ohr“. Und das gilt für Menschen jeden Alters, möchte man ergänzen.
© Physiotherapeutische Praxis Kraushaar-Wispel