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Schwarze Zähne, um Zeit zu gewinnen – was genau ist Silberdiaminfluorid

  • Kategorie:  
  • Kindergarten & Schule
Die Nuckelflaschenkaries ist bei kleinen Kindern immer noch weit verbreitet. Diese entsteht durch hoch zucker- und säurehaltige Ernährung und unzureichende Mundhygiene. Die betroffenen Kinder sind meist unter 3 Jahre alt und somit ist eine Behandlung durch die extrem eingeschränkte Kooperation sehr schwierig.

In vielen Fällen geht das leider nur während einer Vollnarkose. Eine Möglichkeit, die Vollnarkose zu vermeiden, ist eine Inaktivierung der bestehenden Karies. Inaktive Karies ist glänzend, hart und schwarz. Sie schreitet somit auch nicht weiter voran. Auf diese Weise können wir Zeit gewinnen, bis das Kind älter ist und eine Behandlung möglich wird, da das Kind nun besser mitmacht. Diese Methode der Kariesinaktivierung kann nur angewendet werden, wenn die Zähne noch keinerlei Entzündung aufweisen und die Löcher nicht schon zu tief sind. Für eine Kariesinaktivierung ist wichtig, die Ess- und Trinkgewohnheiten umzustellen und die Zahnpflege zu Hause zu verbessern. Dafür geben wir Ihnen gerne Tipps.

Eine schnelle Inaktivierung erreicht man durch das Auftragen einer Silberdiaminfluoridlösung (SDF) auf die betroffenen Zähne. Diese Variante wird in der Kinderzahnheilkunde schon lange in sehr vielen Ländern angewendet. In den USA gibt es dazu mittlerweile viele klinische Studien die belegen, dass durch eine Silberfluoridanwendung eine deutlich schnellere und bessere Inaktivierung der Karies erreicht wird als durch konventionelle Methoden. Sehr viele Kinderzahnärzte wenden es deshalb bei sehr kleinen und unkooperativen Kindern an. Die Behandlung bedarf nur eines Mindestmaßes an Kooperation und ist komplett schmerzfrei. Die Silberfluoridlösung wird mehrmals auf die zu behandelnden Stellen aufgepinselt, ohne die Karies vorher zu entfernen. Danach sollte mit Essen und Trinken noch eine Stunde gewartet werden. Kurze Zeit später beginnen die Zähne an den behandelten Stellen schwarz zu werden. Die Kariesbakterien werden in ihrem Wachstum gehemmt, freiliegende kleine Kanälchen im Zahn (Dentintubuli) werden verschlossen. Der schöne Nebeneffekt dabei ist, dass die Zähne dadurch auch unempfindlicher werden und besser geputzt werden können. Ein zweites Auftragen sollte nach wenigen Wochen erneut erfolgen. Danach wird individuell entschieden, wann eine erneute Anwendung sinnvoll ist, 2-mal jährlich zeigte bisher gute Ergebnisse.

Kommt Haut oder Schleimhaut mit der Silberfluoridlösung in Kontakt, verfärben sich diese Stellen ebenfalls schwarz. Diese Färbung verschwindet durch die natürliche Abschuppung der Haut nach wenigen Tagen. Bei Patienten mit einer Silberallergie kann diese Methode nicht angewendet werden.

Schwarze Zähne sind also nicht immer etwas Schlechtes, sondern bei dieser speziellen Behandlungsmethode sogar erwünscht. Wir wollen unsere kleinen Patienten so feinfühlig und untraumatisch wie möglich durch die Zahnbehandlung bringen und verschaffen uns mit dieser Behandlung einfach nur Zeit. Auf diese Weise können wir aber sicher sein, dass die Karies nicht tiefer wird oder weiter voranschreitet, da sie arretiert ist. Wenn die Kooperation des Kindes irgendwann besser ist, können an den betroffenen Zähnen dann auch Füllungen oder Kronen gemacht werden. Gerne können Sie uns bei Fragen kontaktieren oder Sie machen einen Termin in unserer Praxis aus.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Ihr Zahnarztteam: Zahnärztin Bettina Dölle, Zahnärztin Claudia Lippold, Zahnarzt Jakob Osada

Zahnarztpraxis Jakob Osada
Kinder- und Erwachsenensprechstunde
Willy-Brandt-Straße 3, 06110 Halle Saale
Tel.: 03451317350

www.kinderzaehne-halle.de

© Dr.Osada

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