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Symphysenschmerzen

Symphysenschmerzen

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  • Schwangerschaft & Baby

Wenn es im vorderen Beckenbereich schmerzt, ist das sehr unangenehm. Man hat das Gefühl nicht mehr richtig auftreten zu können, weil das ganze Bein bis in den Rücken schmerzt. Schuld daran sind die Symphysen. Wie sich Symphysenschmerzen anfühlen und wie eine Symphysenlockerung Therapie funktioniert erfahrt ihr hier!

Symphyse und Symphysenlockerung

An der Stelle, an der der rechte und der linke Beckenknochen aufeinandertreffen, laufen über eine Brücke verschiedene Bänder des Schambeins zusammen. Diese Schambeinfuge nennt man Symphyse. Vor allem Schwangere können verstärkt unter Symphysenschmerzen leiden. Kein Wunder! Schließlich drückt das Kind mit seinem Wachstum immer stärker auf die Beckenknochen, das Schambein und somit auf die Symphyse. Auch die Hormone spielen bei der Entstehung von Symphysenschmerzen eine große Rolle. Denn während der Schwangerschaft wird durch den großen hormonellen Umschwung das Bindegewebe gelockert und gedehnt. Das kann zur Folge haben, dass die Bänder der Symphyse zu stark gedehnt werden – in dem Moment wird es schmerzhaft! Allerdings ist es gut, dass während der Schwangerschaft auch die Symphyse gelockert wird. Schließlich muss das Kind seinen Weg durch das Becken nehmen, um das Licht der Welt zu erblicken.

Symphysenschmerzen

Wird die Verbindung der Schambeinbänder, also die Symphyse zu stark gedehnt, kann es an dieser Stelle zu Symphysenschmerzen kommen. Die Symphysenschmerzen können sich bis in den Oberschenkel und den Rücken ziehen. Insbesondere das Stehen und Gehen wird dann zur Qual. Aber nur in sehr seltenen Fällen kommt es während der Schwangerschaft zu einem Symphysenriss.

Wie stark die Symphysenschmerzen empfunden werden, ist von Person zu Person unterschiedlich. Ein ziehender Schmerz in der Schambeingegend, im unteren Rückenbereich, in der Hüfte und der Leiste können Anzeichen für eine Überdehnung der Symphyse sein. Wer an Symphysenschmerzen leidet wird eine Verschlimmerung spätestens beim Treppensteigen bemerken. Auch beim in die Knie gehen kann der Schmerz stärker werden. Manche Schwangere bemerken die Symphysenschmerzen während des Umdrehens im Liegen, da hierfür die Bänder im unteren Körperbereich angestrengt werden müssen. Die Symphysenschmerzen sind je nach Person von unterschiedlicher Dauer. Manche spüren die Schmerzen nur punktuell, andere kämpfen dagegen tagelang an und sind in ihrer Beweglichkeit eingeschränkt.

Dass die Symphyse während der Schwangerschaft stark belastet wird, erkennt man bei manchen schwangeren Frauen am sogenannten „Watschelgang“. Dabei laufen die Frauen ungewöhnlich breitbeinig und mit den Fußspitzen nach außen gerichtet. So, wie man es vom typischen Entengang kennt.

Symphysenlockerung Therapie

Eine spezielle Symphysenlockerung Therapie gibt es nicht. Allerdings werden verschiedene Behandlungsmöglichkeiten von Ärzten vorgebracht. So können Miederhosen, oder Beckengurte helfen, das Bindegewebe stärker zusammenzuhalten. Beckengurte werden vor allem bei Symphysenschmerzen in der Schwangerschaft eingesetzt. Sie werden unterhalb des Babybauchs straff angebracht. Der Gurt drückt die Darmbeine zusammen, damit das Becken und das dort befindliche Bindegewebe entlastet werden kann.

Ist der Symphysechmerz besonders stark können lokale Betäubungsmittel gespritzt, oder Schmerzmittel verabreicht werden. Allerdings sollte die Einnahme von Schmerzmitteln während einer Schwangerschaft immer mit dem Arzt abgesprochen werden. Denn alles, was die Mutter zu sich nimmt, landet durch die Nabelschnur und die Plazenta beim Kind.

Natürlich gilt auch bei Symphysenschmerzen: immer gut schonen! Während des Liegens muss jede Person für sich selbst herausfinden, welche Position am Meisten Linderung verschafft.  Dabei kann es helfen das Becken hoch zu lagern, indem man sich ein Kissen unter den Po klemmt. Nun alle 10 Minuten die Seite wechseln.
Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle um Symphysenschmerz entgegenzuwirken, oder sogar vorzubeugen. Kalzium und Vitamin D stärken Knochen, Gelenke und das Bindegewebe des Körpers.

Um ausreichend Kalzium aufzunehmen, empfehlen sich folgende Lebensmittel:

  • Nüsse und Kerne, die man dem morgendlichen Müsli oder Joghurt beifügen kann
  • Grüne Gemüsesorten, unter anderem Spinat, Brokkoli oder Mangold
  • Kidneybohnen
  • Auch bei der täglichen Wasserzufuhr kann darauf geachtet werden ein Mineralwasser mit ausreichend Kalzium zu sich zu nehmen.

Für genügend Vitamin D sollte man folgendes beachten:

  • Der größte Vitamin D-Lieferant ist die Sonne. Auch an bedeckten Tagen sollte ein Erwachsener mindestens 15 Minuten an die frische Luft!
  • Vor allem in tierischen Produkten, wie Milch, Butter, Eier, fette Fischsorten (Lachs, Hering) steckt viel Vitamin D.
  • Vegetarier sollten Avocados, Champignons und Steinpilze in ihre Ernährung einbauen. Sie sind pflanzliche Lieferanten für ausreichend Vitamin D.

Bild: © Fotolia

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