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Dehnungsstreifen – ein Symbol dafür, was der Körper alles leisten kann

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Kleine rötliche, violette oder weiße Linien auf Po, Oberschenkeln oder Bauch haben schon so manche Frau an den Rand der Verzweiflung getrieben. Dabei sind diese Dehnungsstreifen ein weit verbreitetes Phänomen.

Rund die Hälfte aller Frauen ist mit diesem vermeintlichen Makel konfrontiert. Viele suchen nach Wegen, um den sogenannten Striae distensae vorzubeugen oder sie zumindest in ihrer Intensität zu mindern.

Dehnungsstreifen – was denkt sich unser Körper denn dabei?

Bevor wir uns damit beschäftigen, was frau gegen Dehnungsstreifen unternehmen kann, wollen wir etwas klarstellen. Die feinen Linien sind weder eine Krankheit, noch ein Schönheitsmakel. Stattdessen spiegeln sie optisch wider, was unser Körper leisten kann. Sie entstehen, wenn sich die Haut innerhalb kurzer Zeit stark ausdehnen muss. Diese Überdehnung kann ebenso wie eine Umstellung der Hormone – beispielsweise durch Medikamente – die Lederhaut genannte mittlere Hautschicht schädigen und feine Narben hinterlassen.

Besonders junge Haut ist anfällig für Dehnungsstreifen. Daher entstehen sie oft in der Pubertät. Auch in der Schwangerschaft wird die Haut vorrangig am Bauch und an den Brüsten schnell gedehnt, sodass die zunächst roten, später hellen Linien keine Seltenheit sind. Weitere Ursachen für ihre Bildung können eine plötzliche Gewichtszunahme oder ein starkes Muskelwachstum sein.

Welche Hilfsmittel gibt es gegen Dehnungsstreifen?

Obwohl Dehnungsstreifen ein Sinnbild für die Flexibilität unseres Körpers und damit seiner Leistungsfähigkeit sind, fühlen sich viele Frauen mit ihnen unwohl. Die Aussicht darauf, dass die Linien im Laufe der Zeit verblassen, hilft ihnen wenig. Daher zielen Hilfsmittel gegen die feinen Narben darauf ab, ihre optische Intensität schnellstmöglich zu mindern. Wie Studien zeigen, kommt dafür sogar eine Laserbehandlung infrage.

Eine einfachere und oft kostengünstigere Alternative besteht in Salben mit Tretinoin und Hyaluronsäure. Besonders im akuten Stadium der Dehnungsstreifen – wenn diese hochrot unter der Epidermis hindurchschimmern – erzielt die regelmäßige Behandlung zufriedenstellende Ergebnisse. Wird die Haut täglich eingecremt, steigert das die Kollagenproduktion. Dadurch können Narben, die aus der frischen Schädigung der Lederhaut resultieren, in ihrer Ausprägung gemildert werden.

ABER: Viele Salben gegen Dehnungsstreifen dürfen nicht während der Schwangerschaft verwendet werden. Enthalten sie beispielsweise Retinol, können sie der Entwicklung des ungeborenen Kindes schaden.

Sollen die Dehnungsstreifen überdeckt werden, kann Selbstbräuner Abhilfe schaffen. Inzwischen gibt es zahlreiche Präparate zum Aufsprühen oder Eincremen. Deren Verwendung empfiehlt sich vorwiegend bei älteren, bereits leicht verblassten Narben. Von einem Besuch im Solarium ist dagegen abzuraten. Die feinen Linien in der Lederhaut bräunen unter der Sonnenbank nicht mit. Auf gebräunter Haut sind sie daher umso auffälliger. Zudem erhöht das Dauerbräunen im Solarium das Hautkrebsrisiko.

TIPP: Wer darauf abzielt, die Dehnungssteifen optisch zu kaschieren, kann mit der richtigen Kleidung bereits viel bewirken. In einem bequemen Freizeitoutfit, das den Körper vom Brustansatz bis zu den Knien bedeckt, bleiben die unliebsamen Narben versteckt.

So schließen wir Frieden mit unseren Dehnungsstreifen

Der ständige Kampf gegen die Dehnungsstreifen kann frustrierend sein. Viel leichter ist es, den eigenen Körper so zu lieben, wie er ist. Dass er diese Liebe verdient, machen gerade seine Narben deutlich. Sie zeigen, was bereits alles hinter uns liegt:

  • Hormonchaos in der Pubertät
  • Wachstumsschübe
  • Gewichtszunahme und Gewichtsverlust
  • erneutes Hormonchaos in der Schwangerschaft

Wer sich das vor Augen führt, wird deutlich nachsichtiger mit sich selbst sein. Statt den Körper optimieren zu wollen, sollten wir ihm für seine Leistung danken. Dazu gehört es auch, die vermeintlichen Schönheitsmakel als das akzeptieren, was sie sind: bleibende Symbole eines gelebten Lebens.

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