Was gibt es zu beachten bei der Filmauswahl?
Jedes Kind entwickelt sich unterschiedlich schnell. Trotzdem wird die Entwicklung eines Kindes zur Orientierung in verschiedene Stadien unterteilt. Nach dem Schweizer Entwicklungspsychologen Jean Piaget wird in vier Altersgruppen unterschieden. Von Geburt bis zum Alter von 2 Jahre kann das Kind noch keine bewussten Handlungen und Vorgänge verstehen. In dieser Alterspanne kann das Kind das Gesehene also nicht begreifen oder emotional verarbeiten. Daher ist das Schauen von Filmen und Serien wenig sinnvoll.
Von 2 bis 7 Jahren entwickelt es eigene Sichtweisen und eher egozentrische Perspektiven. Das Kind ist in diesem Alter sehr Ich-bezogen und kann sich nicht in andere Personen hineinversetzen. Es muss erst lernen fremde Gefühle und Sichtweisen zu verstehen. In dem Zeitraum das Kind kurzen Handlungssträngen folgen, es erkennt Objekte und Personen im Verlauf des Films wieder und entdeckt Aspekte, die es aus dem eigenen Alltagsleben kennt. Der Erwerb des Fernseh- und Filmverständnis beginnt in dieser Altersspanne. Außerdem wird der Grundstein für das Empfinden von Empathie gelegt. Angsteinflößende Filmszenen sollten nicht den Großteil der Handlung einnehmen.
Ab dem Vorschulalter, von 7 bis 11 Jahren, kann das Kind Fremdperspektiven besser nachvollziehen. Mehrere Standpunkte werden nun bewusst verstanden, sowie szenenübergreifende Zusammenhänge und komplexere Erzählstrukturen. Längeren Dialogen zwischen verschiedenen Personen können nun problemlos gefolgt werden. In diesem Alter kann das Kind allerdings noch nicht vollständig zwischen Realität und Filmwirklichkeit unterscheiden. Es ist wichtig, dass Kinder nur Filme schauen, die ihrem Alter entsprechen. Ansonsten kann es zu Albträumen oder Angstattacken kommen. Gerade bei Geschwistern unterschiedlichen Alters sollte darauf geachtet werden, dass die jüngeren Geschwister nicht mit dem Gesehenen überfordert sind. In diesem Alter empfiehlt sich der erste Besuch im Kino.
Von 11 bis 16 Jahren werden das Fernsehverständnis und die emotionale Filmverarbeitung vollständig ausgebaut. Die Jugendlichen können nun konkret über das Gesehene nachdenken. Die Handlung wird moralisch bewertet und mit eigenem Handeln verglichen. In dieser Alterspanne werden Genres gezielt unterschieden. Die Unterteilung von Realität und Filmwirklichkeit ist den Jugendlichen durchaus bewusst. Sie können die Filminhalte nun auch Interpretieren oder auf bereits Bekanntes beziehen.
Wie kann ich Filme für mein Kind auswählen?
Oha. Es gibt also eine Menge zu beachten. Die Filminhalte sollten dem oben erklärten Entwicklungsniveaus angemessen sein. Doch wie kann ich entscheiden, ob der Film für mein Kind angemessen ist?
Hier sind zwei Tipps, wie sie das herausfinden können:
#1 Orientieren Sie sich an FSK
Eine Lösung wäre die Orientierung an den FSK-Angaben. FSK ist die Freiwillige Selbstkontrolle der Filmindustrie. Es dient dem Jugendschutz und teilt den Filminhalt in Altersgruppen ein. Dabei wird in FSK 0, 6, 12, 16 und 18 unterschieden. Interessant zu wissen ist auch, dass Filme mit FSK 12 auch im elterlichen Beisein geschaut werden können. Wenn ihr euch unsicher seid, ob der Film für euer Kind bereits geeignet ist, dann schaut einfach nach für welches Alter er freigegeben wird.
#2 Tasten Sie sich langsam heran
Wählt einen Kinderfilm aus und beobachtet euer Kind aufmerksam. Ist der Film zu langweilig für mein Kind? Kann es der überhaupt schon Handlung folgen? Denkt es bereits konkret darüber nach oder stellt es mir Fragen zum Verlauf? Empfindet mein Kind bei den Szenarien Angst? Nachdem ihr einen Eindruck gewinnen konnten fällt es sicher leichter in Zukunft ähnliche Filme auszuwählen.
Bei Kribbelbunt stellen wir Filme für Kinder vor, die auf jeden Fall sehenswert sind. Handlung, Altersempfehlung und Länge – Filmtipps auf einem Blick!