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Beziehungskiller Kind ?

Beziehungstipps für Eltern

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Kinder gelten für viele Paare als Krönung ihrer Partnerschaft. Auch heute noch und auch wenn zahlreiche Studien besagen, dass ein Kind der wohl größte Belastungstest für eine Beziehung ist. Und wer womöglich versucht, eine bereits brüchige Partnerschaft durch Nachwuchs zu kitten, erlebt regelmäßig ein Desaster.

Beziehungstipps für frische Eltern

– damit Ihr Kind nicht zum Beziehungskiller wird

Wenn ein Paar zur Familie wird, ändert sich nicht alles, aber sehr viel

Werdende Eltern verbringen Monate mit den Geburtsvorbereitungen: Bevor sie zur Familie werden haben sie in der Regel gemeinsame Stunden mit Schwangerschaftsgymnastik zugebracht, jede Menge Bücher gelesen, mit anderen Eltern geredet und die Ausstattung eines kleinen Kinderbedarfsladens an Kinderkleidern, Spielzeug, Möbeln und Sonstigem eingekauft.

Aber trotz aller Vorbereitung – die Realität des Eltern-werdens ist in der Regel trotzdem noch überwältigend. Wenn aus einem Paar eine Familie wird, ändert sich nicht zuletzt die Frau-Mann-Beziehung grundlegend.

Damit das nicht – wie leider so oft – zu einer langsamen Entfremdung und schließlich zur Trennung führt, ein paar erprobte Regeln und Maßnahmen, lesen Sie im Folgenden, was man als Eltern tun kann, um trotzdem noch ein Paar zu bleiben.

Was genau ändert sich?

Beginnen wir mit den offensichtlichen Dingen – wie zu wenig Schlaf. Das geht glücklicherweise erst langsam los, denn ein frischgeborenes Kind schläft zwar nachts nicht durch, aber dennoch angenehm viel. Mit der Zeit werden die Wachzeiten jedoch immer länger und damit auch der Betreuungsbedarf. Die Spitze ist erreicht, wenn Sie bei Licht besehen keine Zeit mehr finden, allein zu Duschen oder zur Toilette zu gehen.

Beziehungskiller Kind ?

In dieser Zeit der permanenten Überforderung und Übermüdung gedeihen Streitereien um Nichtigkeiten besonders gut. Beide sind sowieso schon am Rand der eigenen Belastungsgrenze und entsprechend blank liegen die Nerven selbst bei Dingen, die früher kein so großes Thema waren, wie die Frage, wer wie viel zum Gelingen des Familienlebens, Haushalt etc. beiträgt. Beide haben weniger Zeit für sich selbst und fühlen sich vom jeweils anderen nicht genügend unterstützt (meist die Frauen vom Mann) oder nicht mehr genügend wahrgenommen (meist die Männer von den Frauen).

Regel Nummer 1 ist deshalb:

Nehmen Sie sich so bald wie möglich und trotz Kind immer wieder Zeit für sich selbst (abwechselnd) und „allein zu zweit“ (mit Babysitter, Oma etc.).

Frischgebackene Eltern zu sein, ist wundervoll aber auf Dauer auch anstrengend und stressig. Natürlich wollen Eltern so oft wie möglich für ihr Kind da sein und fühlen sich schnell wie Rabeneltern, wenn sie Zeit für sich selbst oder gemeinsam, aber ohne Kind wollen. Es nützt jedoch weder dem Kind noch dem Partner einem selber, wenn man auf diese Zeiten für sich allein und gemeinsam verzichtet, denn dann machen sich Frustrationen und Unzufriedenheit breit. Beide brauchen immer wieder Pausen vom Kind und vom Familie-sein.

Mit gemeinsamen Zeiten beugt man auch ganz automatisch der weitverbreiteten Eifersucht der Männer auf das Baby vor, denn in diesen Zeiten wird aus den Eltern wieder ein Paar.

Die Probleme der Mütter

Auf der anderen Seite haben Mütter ihre ganz eigenen Probleme. Zusätzliche Pfunde, die sich auch nach der Schwangerschaft hartnäckig halten, das permanente Gefühl der Übermüdung, Augenringe etc. lassen sie sich selbst als weniger attraktiv erleben. Dazu kommen das neue Selbstverständnis als Mutter und nicht selten körperliche Beschwerden nach der Geburt, die von einem Kaiserschnitt oder Dammriss herrühren können. Das alles lässt sie oft für lange Zeit keine Lust auf Sex haben, was wiederum den Neuvätern zunehmend missfällt.

Regel Nr. 2

Lassen Sie sich mit dem Sex nach der Geburt Zeit, bis die Frau sich wirklich wieder fit und erholt fühlt, aber warten Sie nicht zu lange. Der richtige Zeitpunkt, zu dem beide in der richtigen Stimmung sind UND das Baby gerade schläft, wird so schnell nicht kommen. Also gewöhnen Sie sich bezeiten an, auch den Sex zu planen, sonst fällt er auf absehbare Zeit aus. Zumindest miteinander.

Besuche von Verwandten und Bekannten

Ein Neugeborenes wird natürlich gerne besucht. Omas, Opas, Onkel, Tanten, Freundinnen und Freunde – je nach Größe des Familien- oder Freundeskreises kann dieses Besuchsprogramm zur echten Belastung werden. Vor allem wenn die Besucher länger bleiben, als das zum Abgeben der Geschenke notwendig wäre ...

Regel Nr. 3

Ziehen Sie klare Grenzen für Besuche und scheuen Sie sich nicht ‚nein‘ zu sagen, wenn es ihnen nicht passt oder – noch schlimmer – wenn jemand - wer auch immer - unangemeldet vor der Tür stehen sollte.

Fazit:

Unsere Tipps für frischgebackene Eltern sind sicher noch lange nicht abschließend und die Probleme verändern sich auch immer wieder mit dem Heranwachsen der Kinder und sonstigen Veränderungen in der Familienkonstellation – zum Beispiel wenn ein zweites Kind dazu kommt.

Aber zusammenfassend lassen sich 3 wesentliche Tipps nennen, die für die gesamte Familienzeit (und eigentlich auch davor und danach) gelten:

  • Organisieren Sie Ihr sonstiges Leben so unkompliziert und stressfrei wie irgend möglich
  • Reden Sie miteinander und halten Sie sich an das Abgesprochene
  • Nehmen Sie sich Zeit füreinander und für sich allein und lassen Sie sich wo immer möglich durch Babysitter, Au-Pairs oder Omas und Opas entlasteten.

Bilder: © fotolia.com, Bild 1: Jeanette Dietl, Bild 2: Syda Productions

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