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Cybermobbing in Zeiten von WhatsApp & Co.

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  • Kids & Multimedia
So verlockend und doch so gefährlich: Durch Smartphones eröffnen sich Kindern und Jugendlichen heutzutage ungeahnte und vielfältige Möglichkeiten der Kommunikation. Jedoch wird gleichzeitig eine zunehmende Anzahl von Heranwachsenden mit Cybermobbing und dem sogenannten Sexting konfrontiert. Das zeigen neue Studien des Medienpädagogischen Forschungsverbandes Südwest (MPFS). Die Anziehungskraft der Smartphones auf Jugendliche nur zu beklagen hilft kaum weiter – viel wichtiger ist eine Aufklärung durch Eltern und die Schule.

Muss ich mein Kind vor dem Smartphone schützen?


Smartphones: Unumkehrbarer Siegeszug der kleinen Technikwunder


Wer heutzutage als Jugendlicher noch kein Smartphone besitzt, kann schnell als uncool abgestempelt werden. Rund 88 Prozent aller 12- bis 19-Jährigen besaßen im Jahr 2014 ein Smartphone, ein Jahr davor lag der Anteil noch bei 72 Prozent. Selbst unter den 8- bis 9-Jährigen nennt jeder Zehnte ein Smartphone sein Eigen. Die große Mehrheit nutzt sie längst nicht mehr nur zum Telefonieren und Verschicken von SMS. Ganz im Gegenteil: Diese traditionellen, einst zentralen Eigenschaften von Handys verlieren an Bedeutung. Viel wichtiger ist den Jugendlichen mittlerweile die Nutzung des Internets.


smartphone kinderWhatsApp: Der Aufsteiger unter den Internetanwendungen


Die einfachste Möglichkeit, mit Hilfe des Internets über sein Smartphone zu kommunizieren, stellt dabei der Messenger-Dienst WhatsApp dar. Die Anwendung ermöglicht das Versenden von Textnachrichten – und das ohne die lästige Zeichenbegrenzung, wie man sie aus SMS-Zeiten kennt. Aber auch Bilder, Videos und Sprachnachrichten können verschickt werden. Außerdem erfreuen sich Gruppenchats hoher Beliebtheit. Der Austausch mit der Klasse, beispielsweise über Hausaufgaben und anstehende Klassenarbeiten, stellt so keine Hürde mehr dar. Kein Wunder also, dass WhatsApp mittlerweile auf platz drei der beliebtesten Internetangebote liegt. Bereits ab dem Alter von 12 Jahren wird der Messenger-Dienst von mehr als 50 Prozent der Jugendlichen genutzt. Unter den 12- bis 19-Jährigen zählen ihn sogar 84 Prozent zu den derzeit wichtigsten Smartphone-Anwendungen. Die beliebte App birgt dabei aber nicht nur Vorteile: Auch wenn es darum geht, gegen Klassenkameraden und Bekannte zu intrigieren, sind mit ihrer Hilfe schnell falsche Informationen überall verbreitet.


Cybermobbing und Sexting: Wachsende Bedrohung für junge Smartphonenutzer


Eine fiese Behauptung ist in Windeseile in den Gruppenchat mit der gesamten Klasse geschrieben. Peinliche oder anzügliche Fotos der Freundin, von der man soeben verlassen wurde, sind sofort als Racheakt an die Kumpels weitergeschickt. Und leistungsschwächere Schüler, die in der Schule schon keinen leichten Stand haben, verlieren durch gemeine Nachrichten möglicherweise weiter Motivation.


smartphone kinderWer hofft, dass diese bitteren Schilderungen lediglich Einzelfälle sind, wird von den Zahlen des MPFS eines Besseren belehrt. So gaben 38 Prozent der Befragten zwischen 12 und 19 Jahren an, in ihrem Bekanntenkreis Fälle von Cybermobbing zu kennen. Für 2013 lag dieser Wert noch bei 32 Prozent. Über 17 Prozent wurde schon einmal Falsches oder Beleidigendes im Internet verbreitet, von 14 Prozent wurden peinliche oder beleidigende Fotos oder Videos hochgeladen. Auch diese Werte waren 2013 noch niedriger. Außerdem geben mittlerweile 27 Prozent der Jugendlichen an, in ihrem Bekanntenkreis über Fälle von Sexting​​​​​​​, also dem Versenden von anzüglichen Fotos, Kenntnis zu haben.


Was dagegen tun?


Schulen sollten sich in Zukunft stärker darauf konzentrieren, Schüler über Cybermobbing sowie Sexting aufzuklären und wie die Heranwachsenden damit umgehen können. Zwar steht mittlerweile 12 Prozent der Schüler ein eigener Laptop oder ein eigenes Tablet in der Schule zur Verfügung. Und viele Einrichtungen ermuntern Schüler, das Internet auch im Unterricht zu nutzen. Trotzdem steht der Umgang mit dem Internet in einem Drittel aller Schulen noch gar nicht auf dem Stundenplan. Um Jugendlichen einen verantwortungsvollen Umgang mit Smartphones und dem Internet beizubringen, sollte die Schule früh über die genannten Gefahren aufklären und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen. Beispielsweise, wie unliebsame Mobber bei WhatsApp blockiert werden oder die Meldefunktion genutzt wird.


smartphone kinderFür Eltern ist es schwierig zu erkennen, ob ihr Kind unter Cybermobbing leidet. Manche wirken unsicherer, eingeschüchtert und nutzen das Internet seltener. Andere können internetsüchtig werden, indem sie sich etwa in Computer- und Onlinespiele zurückziehen. Umso mehr müssen Eltern eine Vertrauensbasis schaffen und ihrem Kind vermitteln, dass es sich jederzeit mit solchen Problemen an sie wenden kann. Sie müssen sich ernst genommen fühlen und auf Verständnis treffen. Ein Smartphone-Verbot ist in solchen Fällen nicht sinnvoll. Eine sichere Nutzung des Smartphones sollte zwischen Eltern und Kind eng abgestimmt sein. Auch die Mobilfunkanbieter sind sich ihrer Verantwortung zunehmend bewusst. So unterstützt etwa die von Vodafone entwickelte „Child Protect App“ Eltern bei der sicheren Smartphone-Nutzung ihrer Kinder. Mit ihrer Hilfe können Smartphone-Funktionen wie Kamera- und Internetnutzung kontrolliert und zeitlich begrenzt werden, außerdem können Anrufe und Nachrichten von bestimmten Kontakten blockiert werden. Die App ist für Vodafone-Kunden kostenlos erhältlich. Alle weiteren infos gibt es unter www.vodafone.de/privat/apps-und-fun/child-protect.html.


Jugendschutz wird deswegen aber nicht allein Sache des Mobilfunkanbieters. Auch Eltern müssen ihren Kindern vermitteln, was altersgerecht ist, was versendet werden darf und was nicht. Umfassende Hilfe dafür findet sich im Internet (etwa unter www.vodafone.de/jugendschutz). Auch die Initiative „Schauhin!“ gibt zahlreiche Tipps, wie Eltern ihr Kind bei einer verantwortungsvollen Internetnutzung unterstützen können (zu finden unter www.schau-hin.info).


Kostenfalle Internet


Internetnutzung auf dem Smartphone ist heute also selbstverständlich für Kinder und Jugendliche – umso wichtiger wird die Vorsicht vor Kostenfallen. Zahlreiche Apps und Online-Spiele sind nur auf den ersten Blick kostenlos, werben aber schnell mit teuren Zusatzinhalten, die für Heranwachsende oft reizvoll klingen. Erst recht, wenn sich diese stolz vor den Mitschülern und Freunden präsentieren lassen. Hier müssen Eltern aufmerksam bleiben. Auch das vertragliche Datenvolumen ist schnell ausgereizt, wenn täglich Bilder und Videos über WhatsApp versendet werden. Anbieter wie Vodafone bieten hierzu umfassende Beratung und maßgeschneiderte Verträge an.

 


Quellen: www.mpfs.de, KIM-Studie 2014/JIM-Studie 2014, www.vodafone.de, www.schau-hin.info

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