Wenn draußen frostige Temperaturen herrschen, sorgen Heizungen drinnen für wohltuende Wärme. Doch was dem Körper gut tut, kann für die Haut eine Belastung bedeuten, besonders für Kinder. Ihre Haut ist empfindlicher als die von Erwachsenen und reagiert im Winter besonders sensibel einerseits auf die eiskalte trockene Luft draußen und gleichzeitig aber auch auf die trockene Luft in unseren Häusern. Rötungen, Spannungsgefühle oder sogar kleine Risse sind bei Kindern im Winter daher keine Seltenheit. Warum gerade Heizungsluft Kinderhaut so austrocknet und wie wir als Eltern dem ein bisschen vorbeugen können.
Warum Kinderhaut besonders schutzbedürftig ist
Die Haut von Kindern unterscheidet sich strukturell von der Erwachsener. Die oberste Hautschicht, die sogenannte Hornschicht, ist bei Babys und Kleinkindern noch sehr dünn. Auch der natürliche Säureschutzmantel ist noch nicht richtig stabil. Das bedeutet, dass Umwelteinflüsse, etwa kalte Winterluft draußen und trockene Heizungsluft drinnen, schneller zu Hautirritationen führen können. Hinzu kommt, dass Kinder sich bis 4 Jahre oft noch nicht ausreichend mitteilen können, wenn für sie etwas unangenehm ist. Spannungsgefühle oder Juckreiz bleiben daher manchmal unerkannt, bis sichtbare Symptome auftreten. Besonders betroffen sind häufig Gesicht, Hände und Beine – also Körperpartien, die entweder nicht vollständig bedeckt sind oder besonders stark mit der Umgebungsluft in Kontakt stehen. Wer bei anhaltenden Hautproblemen fachlichen Rat benötigt, findet eine Übersicht zu Hautarztpraxen heutzutage ganz einfach via Suchmaschine im Netz oder auch klassisch in den Gelbe Seiten. Hautärzte können helfen, wenn Hausmittel oder Pflegeprodukte allein nicht ausreichen.
Das Raumklima im Winter
Sobald im Herbst die Heizperiode beginnt, verändert sich das Raumklima in unseren Wohnhäusern, Kindergärten und Schulen spürbar. Warme Luft kann deutlich weniger Feuchtigkeit binden als kalte Luft. Wird die Raumluft zusätzlich durch Heizkörper erwärmt, sinkt die relative Luftfeuchtigkeit häufig unter 30 Prozent, ideal wären laut Umweltbundesamt jedoch Werte zwischen 40 und 60 Prozent. Diese trockene Umgebungsluft entzieht der Haut kontinuierlich Feuchtigkeit. Besonders problematisch wird es, wenn Räume überheizt sind oder keine regelmäßige Frischluftzufuhr erfolgt. Kinderzimmer sind oft besonders betroffen, da Eltern es dort gerne mollig warm halten möchten. Doch genau das kann die empfindliche Haut zusätzlich strapazieren.

Auch nachts ist trockene Luft ein Thema. Während des Schlafs regeneriert sich die Haut besonders intensiv, benötigt dafür aber ein ausgeglichenes Raumklima. Wenn die Luftfeuchtigkeit zu niedrig ist, bleibt dieser Prozess unvollständig, was sich in trockenen, schuppenden Hautstellen äußern kann.
Hautpflege mit Augenmaß
Eine gute Hautpflege kann dabei helfen, die Belastung durch trockene Luft zu minimieren. Wichtig ist, auf altersgerechte Pflegeprodukte zurückzugreifen, die frei von Duftstoffen, Alkohol oder reizenden Inhaltsstoffen sind. Medizinische Hautpflege aus der Apotheke kann gerade in den Wintermonaten sinnvoll sein, insbesondere wenn die Haut bereits gerötet oder gereizt ist. Auch ein gutes Olivenöl kann man dafür benutzen. Besonders nach dem Waschen sollte auf das Eincremen nicht verzichtet werden. Auch bei kurzen Ausflügen ins Freie ist es ratsam, ungeschützte Hautpartien vor Kälte zu schützen. Spezielle Kälteschutzcremes mit hohem Fettanteil können eine Barriere gegen die kalte Luft bilden, ohne die Hautporen zu verschließen. Wichtig ist dabei, die Pflege individuell anzupassen. Jedes Kind reagiert unterschiedlich, und was bei einem gut funktioniert, kann bei einem anderen weniger wirksam sein. Wenn sich trotz sorgfältiger Pflege keine Besserung einstellt oder sich sogar nässende Ekzeme entwickeln, sollte unbedingt ein Hautarzt hinzugezogen werden.

Wann ärztliche Hilfe notwendig ist
Medizinische Hilfe ist in diesem Kontext nur in den seltensten Fällen notwendig. Nicht jede Hautveränderung im Winter ist gleich besorgniserregend. Leicht raue Stellen oder ein Spannungsgefühl sind meist ganz gut in den Griff zu bekommen. Wenn die Haut allerdings entzündliche Veränderungen zeigen, ist ein fachlicher Blick ratsam. Auch Kinder mit bereits bestehenden Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder anderen allergischen Reaktionen benötigen im Winter oft eine besondere Betreuung. Die trockene Luft kann bestehende Symptome verschärfen und die Hautbarriere zusätzlich noch schwächen. Eine genaue Diagnose und individuell abgestimmte Behandlungsmöglichkeiten bieten Dermatologen. Die meisten Praxen bieten zudem sogar spezielle Kindersprechstunden an. In größeren Städten wie Dreaden oder Leipzig gibt es zudem dermatologische Fachzentren, die auf pädiatrische Hauterkrankungen spezialisiert sind.
Prävention ist immer die beste Strategie
Ein ausgewogenes Raumklima, ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine schützende Hautpflege bilden die Basis, um die Haut von Kindern gut durch die kalte Jahreszeit zu bringen. Oft sind es kleine Maßnahmen im Alltag, die eine große Wirkung zeigen. Dazu gehören regelmäßiges Stoßlüften, das Platzieren von Wassergefäßen auf der Heizung zur Luftbefeuchtung oder die bewusste Reduktion der Raumtemperatur auf angenehme 20 Grad. Der Winter stellt besondere Anforderungen an den Körper und besonders an die empfindliche Haut von Kindern. Wer frühzeitig vorbeugt, aufmerksam beobachtet und bei Bedarf professionelle Hilfe einholt, kann dafür sorgen, dass die kalte Jahreszeit nicht zur Belastung wird. So bleibt die Haut gesund und die Wintermonate dürfen kommen.



