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Fahrrad fahren lernen

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Der Schulanfang ist für viele Familien ein großer Meilenstein. Nicht nur, weil die Kinder endlich “Schulkinder” sind, sondern auch, weil sich der Alltag stark verändert. Viele Grundschüler legen ihren Schulweg zum ersten Mal regelmäßig mit dem Fahrrad zurück. Damit das sicher klappt, brauchen Kinder Übung, Vertrauen und auch Unterstützung von den Eltern.

Der erste Schritt - Fahrrad fahren lernen

Die meisten Kinder lernen zwischen vier und sechs Jahren Fahrrad zu fahren. Oft hilft es, wenn sie zuvor schon mit einem Laufrad oder auch einem Roller regelmäßig unterwegs waren, denn das schult die Balance, die Koordination und das Verständnis für die Lenkbewegungen. Der Einstieg sollte in einer ruhigen Umgebung stattfinden, zum Beispiel auf einem Parkplatz (natürlich nach Ladenschluss oder am Wochenende), einem großen Hof oder in einer verkehrsruhigen Straße. 

Auch wenn Stützräder auf den ersten Blick wie eine echte Hilfe beim Lernen wirken, bewirken sie genau das Gegenteil. Gerade für die Kinder, die durch Laufrad fahren schon gut das Gleichgewicht halten können, sind Stützräder eher ein Rückschritt. 

Als Eltern solltet ihr auf die richtige Größe des Fahrrads achten. Die ADAC Stiftung empfiehlt folgende Fahrradgrößen: 

KörpergrößeFahrradgröße
95 cm12/14 Zoll-Starterfahrrad
1,02 m16 Zoll
1,10 m18 Zoll
1,20 m20 Zoll
1,30 m24 Zoll

 

Sicherheit geht vor - was jedes Kind können sollte

Bevor es in den Straßenverkehr geht, sollten eure Kinder einige Grundfertigkeiten beherrschen: 

  1. richtig bremsen: Beide Bremsen nutzen, um rechtzeitig anhalten zu können. 
  2. Handzeichen geben: Beim Abbiegen mit einer Hand sicher lenken und gleichzeitig das Handzeichen zeigen können. 
  3. Geradeaus fahren: Auch wenn sie nach hinten blicken oder kleine Hindernisse umfahren müssen. 
  4. Helm tragen: Es gibt zwar keine Helmpflicht für Fahrradfahrer in Deutschland, aber er schützt vor schweren Verletzungen, wenn es zu einem Sturz kommen sollte. Am Ende dieses Textes findet ihr einen umfassenden Helm-Guide, der euch verrät, wie der Helm richtig getragen wird und worauf ihr beim Kauf achten solltet. 

Auch reflektierende Kleidung oder kleine Übungen, wie Slalom fahren, machen eure Kinder fit und steigern ihr Selbstvertrauen auf dem Zweirad. 

Die Fahrradprüfung in der Grundschule 

Die Fahrradprüfung ist ein wichtiger Meilenstein und wird in vielen Grundschulen in der dritten oder vierten Klasse durchgeführt. Sie besteht aus einem theoretischen Teil, in dem die Kinder Verkehrszeichen, Vorfahrtsregeln und das Verhalten im Straßenverkehr lernen. Bei einer praktischen Prüfung wird dann das Erlernte angewendet und die Schüler fahren einen Parcours, der den realen Straßenverkehr simuliert. 

Das Ziel der Fahrradprüfung ist es, Kindern Sicherheit zu geben und ihnen zu zeigen, wie man verantwortungsvoll am Straßenverkehr teilnimmt. 

Ihr als Eltern könnt eure Kinder unterstützen, indem ihr bereits zuhause spielerisch die Verkehrszeichen erklärt. 

 

Sicher zur Schule

Damit der tägliche Schulweg mit dem Fahrrad gelingt, haben wir ein paar einfache Regeln für euch: 

  • Den Schulweg gemeinsam mit den Kindern abfahren und mögliche Gefahrenstellen besprechen, sowie das korrekte Verhalten üben. 
  • Auf Sichtbarkeit achten: helle Kleidung, Reflektoren und funktionierende Lichter sind wichtig, um auch von anderen Verkehrsteilnehmer gesehen zu werden. 
  • Keine Ablenkung durch Handy oder Kopfhörer. 
  • Regelmäßig das Fahrrad auf Verkehrssicherheit prüfen. 

 

Ein großer Schritt in die Selbständigkeit 

Unser Fazit: Fahrradfahren zu lernen ist ein großer Schritt in die Selbständigkeit. Mit viel Geduld, regelmäßiger Übung und ein paar Regeln können eure Kinder sicher am Straßenverkehr teilnehmen. Die Radfahrprüfung in der Grundschule ist dabei ein wichtiger Meilenstein und eine gute Motivation für eure Kinder. Und wenn ihr als Eltern eure Kinder unterstützt, steht dem sicheren Start in die Grundschulzeit auf dem Zweirad nichts mehr im Wege. 

 

Helm-Guide

Ein gut sitzender Fahrradhelm ist der wichtigste Schutz beim Radfahren. Denn im Falle eines Sturzes schützt er den Kopf und verhindert schwerwiegende Verletzungen. Hier erfahrt ihr, worauf ihr beim Kauf und beim Tragen achten solltet. 

  1. Die richtige Größe: Der Helm sollte dem Kopfumfang eures Kindes entsprechen. Am besten messt ihr mit einem Maßband nach und seht in der Helmtabelle des Herstellers nach. Gut beraten seid ihr auch immer in einem Fachgeschäft vor Ort. 
  2. Fester, aber bequemer Sitz: Der Helm darf nicht wackeln oder rutschen, sollte aber auch nicht drücken. Probiert folgendes aus: Wenn das Kind den Kopf schüttelt, sollte der Helm fest sitzen. 
  3. Richtige Position: Helm sitzt waagerecht auf dem Kopf und bedeckt die Stirn. Zwischen Augenbrauen und Helm sollten etwa zwei Fingerbreit Platz sein. 
  4. Riemen einstellen: Die Riemen verlaufen in einer “Y”-Form knapp unter den Ohren. Der Kinnriemen sollte so fest sitzen, dass nur ein Finger dazwischen passt. 
  5. Kauf-Tipps: Ihr solltet unbedingt auf ein Prüfsiegel achten (Nur Helme mit einem CE-Zeichen entsprechen den Anforderungen und sind sicher), Reflektoren und helle Farben machen eure Kinder besser sichtbar, lasst eure Kinder ihren Helm selbst auswählen - dann tragen sie ihn auch lieber. 
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