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Kinder über Fake News aufklären

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Im Internet kursieren viele falsche Nachrichten. Der Medienratgeber „SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht“ empfiehlt Eltern, ihr Kind dabei zu unterstützen, diese zu erkennen.

Was sind Fake News?

Fake News versuchen mit reißerischen Schlagzeilen oder gefälschten Bildern und Clips, Meinungen zu beeinflussen und Klicks zu sammeln („Clickbaiting“). Mitunter werden Überschriften von Presseartikeln in einem anderen Kontext verwendet und so in ein falsches Licht gerückt. Über soziale Netzwerke verbreiten sie sich oft rasend schnell. Gerade viele Kinder und Jugendliche wissen nicht, dass es sich dabei um gezielte Lügen und Propaganda handelt. »Wichtig ist, dass Eltern ihrem Kind dabei helfen, ein Gefühl dafür zu entwickeln, was wahr sein könnte und was nicht. Hierfür kann man zusammen Herkunft und Plausibilität von Beiträgen prüfen. Lieber kritisch sein, bevor man etwas vorschnell liket oder teilt«, rät Mediencoach Kristin Langer. 

Kinder richtig aufklären

Im Zuge der aktuellen Debatte können Eltern mit ihrem Kind über Falschmeldungen diskutieren. Vielleicht haben sie selbst auch schon einmal unseriöse und reißerische Beiträge gesehen oder sich gefragt, ob eine Meldung wirklich echt ist. Dabei sollten Eltern betonen, dass es Menschen gibt, die gezielt falsche Informationen streuen, um Meinungen zu beeinflussen oder Geld zu verdienen. Nur weil etwas oft geteilt wurde oder eine Seite professionell gestaltet ist, heißt das nicht, dass die Informationen auch wahr sind. Am besten empfehlen Eltern ihrem Kind, Inhalte im Netz kritisch zu hinterfragen und dubiose Nachrichten nicht zu teilen, um andere nicht zu verunsichern. Falschmeldungen vermitteln oft einen seriösen Anschein, indem sie Zahlen oder Zitate nutzen. Diese sind meist nicht belegt oder verzerrt dargestellt. Hierbei gilt, gemeinsam zu prüfen: Ist der Beitrag besonders einseitig geschrieben? Schürt er Emotionen und macht gegen andere Stimmung? Oder lässt er verschiedene Perspektiven zu Wort kommen? Die Website sogehtmedien.de bietet für Jugendliche Tipps und Clips sowie Unterrichtsmaterialien zum Thema. 

Wichtig ist, die Quelle der Nachricht und einzelne Zitate oder Fakten zu prüfen. Dabei hilft ein Blick ins Impressum oder in das Profil des Absenders. Das Impressum muss Name, Anschrift und Kontaktmöglichkeiten, z. B. E-Mail und Telefon des Anbieters enthalten. Redaktionelle Angebote müssen einen Verantwortlichen im Sinne des Pressegesetzes nennen. Hilfreich ist, immer auch zu prüfen, ob auch andere Medien diese Nachricht verbreiten.

Webseiten zur Erkennung von Fake News

Fake News wurden meist schon durch andere entlarvt, die davor warnen. Portale wie mimikama.at klären über Falschmeldungen auf. Zudem listet hoaxmap.org rassistische Gerüchte in einer Karte mit Datum, Ort und Link zur Widerlegung auf. Bei zweifelhaften Bildern hilft es oft, in diese hineinzuzoomen. Auffälligkeiten wie verschwommene Flächen oder Farbverläufe lassen auf nachträgliche Bearbeitungen und Montagen schließen. Ein Bild kann man über die Google-Bildersuche (images.google.com) zurückverfolgen. Lädt man es hoch oder zieht es direkt in die Suchleiste, analysiert Google das Bild inklusive Dateinamen und zeigt Webseiten an, auf denen dieses oder ähnliche Bilder zu finden sind. Mit Rechtsklick auf das Bild kann man sich hinterlegte Informationen wie Datum, Titel, Autor und Beschreibung anzeigen lassen.

Bei Videos sollte man auf das Upload-Datum, Absender und Kommentare achten. Profile und Seiten, die laufend unseriöse Beiträge in sozialen Netzwerken posten oder teilen, sollte man meiden. Posten befreundete Nutzer Fakes, sollte man sie darauf hinweisen oder im Profil einstellen, dass man ihre Beiträge nicht mehr abonniert beziehungsweise ihnen nicht mehr folgen. Bei ungeeigneten Beiträgen sollten sich Kinder an die Eltern wenden, damit diese die Beiträge dem Betreiber melden oder sich bei Verdacht auf Straftaten mit Screenshots an externe Stellen wie internetbeschwerdestelle.de, jugendschutz.net bzw. die Polizei wenden können. Zudem bietet es sich an, Alternativen zu nutzen, denn Kinder brauchen geeignete Informationen. Google, Facebook & Co. sind daher ungeeignet. Für sie eignen sich Kindermedien mit moderierten Inhalten wie meine-startseite.de, logo!, neuneinhalb, der Kinderradiokanal, kindernetz.de/minitz, news4kids.de, sowieso.de und hanisauland.de oder die Kindersuchmaschinen blinde-kuh.de, fragfinn.de und helles-koepfchen.de

„SCHAU HIN! Was Dein Kind mit Medien macht.“ ist eine gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, der beiden öffentlich-rechtlichen Sender Das Erste und ZDF sowie der Programmzeitschrift TV SPIELFILM. Der Medienratgeber für Familien unterstützt seit 2003 Eltern und Erziehende dabei, Kinder im Umgang mit Medien zu stärken.

© SCHAU HIN!

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