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Lernen aus der Bewegung heraus - Noch mehr Sport für Kinder in Halle

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Kinder erschließen sich die Welt aus der Bewegung heraus. Sie lernen mathematische Grundregeln, dreidimensionales Denken, räumliches Verständnis und sogar Sprache aus der Bewegung heraus.

Zumindest in der praktischen Anwendung - das theoretische Verständnis liefert der Schulunterricht. Aber das kann nur gelingen, wenn ein grundlegendes Verständnis für Räumlichkeit und das Vermögen, diese auch auszudrücken, bereits erlernt wurden. Sport für Kinder ist also nie nur eine Anregung zu Bewegung, sondern tatsächlich eine Voraussetzung für gute Leistungen in der Schule und leichtes Lernen. Dazu kommt der Ausgleich an körperlicher Bewegung nach einem langen Tag im Sitzen in der Schule: Erwachsene wissen das selbst zu schätzen. Wenn der Kopf müde ist, der Körper aber noch nicht viel geleistet hat, fällt die Erholung abends und nachts schwer. Auch in diesem Sinne ist Sport für Kinder wichtig. Wer sich mit diesem Thema noch genauer auseinandersetzen will, der sei an die fachlich korrekten und leicht verständlich formulierten Artikel der Serie "Schule in "Spektrum der Wissenschaft" verwiesen.

Welcher Sport ist der Beste?

Das kann so pauschal gar nicht festgestellt werden. Sicherlich gibt es Unterschiede, und im Fußballverein lernen Kinder anders und vor allem andere Dinge als beim Golf. Welche Sportart nun für welches Kind die Richtige ist, dass muss man einfach selbst herausfinden. Mannschaftssport fördert immer auch faires Verhältnis und soziale Interaktion, während Einzelsportarten Selbstbewusstsein, Wettbewerbsgeist und noch mehr sportliche Leistung fördern. Probestunden werden eigentlich in jeder Sportart angeboten, so dass Kinder durchaus die Möglichkeit haben, ein bisschen auszuprobieren. Generell mögen die meisten Kinder Sport, den sie bei den Eltern oder Freunden schon kennengelernt haben. Den Eltern kommt in diesem Fall eine Vorbildfunktion zu - sie stehen niemals in Konkurrenz zu den Kindern hinsichtlich der Leistung. Trotzdem kann ein bisschen Vergleichen und sich gegenseitig Motivieren ganz gut sein.

Yoga: Ausgleich für Körper und Geist

So alt, wie man immer meint, ist die indische Meditations- und Gymnastikübung Yoga gar nicht. Und Yoga ist auch gar nicht rein indisch. Es gibt auch nicht nur das Yoga, sondern unendlich viele verschiedene Richtungen von Yoga, die zum Teil auf die Behandlung tatsächlicher körperlicher Schwächen im Sinne einer Therapie abzielen, zum Teil nur der körperlichen und geistigen Entspannung dienen und zum Teil eine reine Modeerscheinung sind. Fest steht, dass Yoga, richtig trainiert, wirklich die Beweglichkeit des Körpers, die Haltung und die Körperkoordination fördert. Besonders empfehlenswert ist Yoga unter fachlicher (therapeutischer) Anleitung für Kinder, die wirklich Probleme haben. Yoga kann eine Ergotherapie unterstützen, kann autistischen Kindern helfen, eine Form von körperlicher und geistiger Ruhe zu finden, kann therapeutisch für hochbegabte Kinder eingesetzt werden, aber auch als Konzentrationsübung bei Kindern, die von ADS/ADHS betroffen sind. Die extrem räumlich komplexen Übungen fordern den Geist ebenso heraus wie den Körper, so dass ganzheitliches Lernen bei diesem Sport ohnehin gegeben ist. Kinder sind willkommen im Yogazentrum Halle, bei Yogaana und bei Yogalance.

Starke Freundschaften, starke Moves, starke Boards

Welches Kind bewundert nicht die Jugendlichen, die auf ihrem Skateboard durch die Stadt düsen, über Treppenstufen springen, an Geländern heruntersegeln und einfach mal einen Olli hinlegen? Skateboards sind cool, Skater sind cool, und der Sport ist absolut cool in Sachen Körperbeherrschung, räumliches Denken und Balance. Dazu kommt mit der Zeit noch eine Menge technisches Wissen, denn mit der Zeit wird das eigene Skateboard immer weiter optimiert. Was ein Kugellager ist, wie es arbeitet und warum man Griptape braucht - das können Kinder beim Skaten lernen. Es gibt keine richtige Skateschule in Halle, aber durchaus einen Skatepark. Der heißt Rollmops und kann sogar bei Youtube bewundert werden. Vom absoluten Anfänger bis hin zu wirklich fortgeschrittenen Kids findet man hier alle, in fast allen Altersstufen. Denn das ist das Einzige, was (außer der absolut coolen und auf jeden Fall nötigen Schutzausrüstung) unbedingt beachtet werden muss: Kinder müssen die richtige Größe für das Skateboard haben. Wer gerade erst laufen gelernt hat, wird auf dem Skateboard nicht viel Spaß haben. Ab etwa sechs Jahren können Kinder aber schon richtig loslegen, die Zwerge benutzen als Einstieg ein normales Skateboard so, wie Erwachsene ein Longboard benutzen würden. Erstmal entspannt daraufstehen, dann auf dem Parkplatz ein paar Runden drehen, und anschließend genüsslich cruisen - das ist genau das Richtige für kleine Balancekünstler. Tricks und Sprünge sollten Kinder erst anfangen zu üben, wenn sie auch bei etwas Geschwindigkeit gut auf dem Board stehen und es sicher lenken können. Der Skatepark Rollmops befindet sich in der Hallorenstraße, und natürlich sind dort auch BMXer und Scooterkids willkommen.

Die Steigerung von Kinderschwimmen

Schwimmen alleine ist langweilig. Wenn Kinder die Grundbewegungen gemeistert haben, wollen sie meist erst einmal Action: Sprungturm, Schwimmen mit Flossen und Tauchen sind dann angesagt. Und spätestens dann, wenn sie im Aquarium ein nachgebautes Riff mit echten Haien durch die Glaswand bewundern konnten, ist Tauchen echt cool für die meisten. Der Tauchshop Florian bietet Tauchkurse für Jugendliche und Erwachsene an, die DRK Wasserwacht lehrt Schwimmen, Retten und Tauchen für Erwachsene und Kinder, und wer dann immer noch nicht genug hat, kann sich beim Verein Halletaucher anmelden. Besonders attraktiv ist das inzwischen traditionelle Kinder- und Jugendlager. Hier lernen Kinder vieles kennen, was indirekt mit dem Tauchen in Verbindung steht: Von Unterwasserarchäologie über Dreharbeiten bis hin zu Meeresbiologie und Kanalreinigung kommt alles in den thematisch gestalteten Camps zur Sprache. Kinder sollten sicher schwimmen können, bevor sie sich zum Tauchen anmelden. Gefördert wird Körperkoordination unter Wasser, Beweglichkeit und vor allem Verantwortungsbewusstsein - denn der eigene Körper ist beim Tauchen ganz besonderen Belastungen ausgesetzt. Und auch der Umweltschutz steht immer wieder auf dem Programm, denn wer wirklich Tauchen will, um unter Wasser Abenteuer zu erleben, der muss sich Tieren und Pflanzen gegenüber schonend verhalten können. Technisches Wissen und Anatomie sowie Medizin kommen beim Scuba-Tauchen zur Sprache.

Elegante Bewegungen für Mädchen und Jungen

Dass Jugendliche irgendwann eine Tanzschule besuchen, um sich auf den Abschlussball nach dem Abitur vorzubereiten und wenigstens grundsätzliche Bewegungsmuster des Fox, Walzers und Jive zu lernen, gehört inzwischen zum guten Ton. Aber Tanzen ist viel mehr als sich nur aus feierlichem Anlass ein bisschen im Kreis zu drehen - Tanzen ist Lebensfreude, ganzheitliches Lernen, Körpergefühl und eine Art von künstlerischem Ausdruck. Schon drei- bis vierjährige Kinder laufen, hüpfen und springen sicher genug, um aus dem Spiel heraus tänzerische Bewegungen zu lernen, ihren eigenen Körper kennenzulernen und so eine sehr elegante, ganzheitliche und entspannende, aber körperlich anspruchsvolle Ausdrucksform zu erlernen. Taktgefühl e. V. sorgt in Halle dafür, dass auch Kindergartenkinder schon Spaß am Tanz entwickeln. Daneben bieten Studioperi, das Tanzstudio Bella SoSo, die Tanzschule 1st Step und das Tanzsstudio De la Dance abwechslungsreiche Kurse für Kinder und Jugendliche. Kinder Hip Hop Tanz wird in der Ballroomlounge gelehrt, und die Ballettschule Scarlett Burckard bildet kleine Tänzer und Tänzerinnen in perfekter Körperbeherrschung aus. Während Hip Hop sehr schnell, kraftintensiv und zum Teil aggressiv ist, kommt es beim Ballett eher auf den eleganten Ausdruck an. Anspruchsvoll sind aber eigentlich alle Arten des Tanzes, denn es wird generell der gesamte Körper bewegt. Verschiedene Tanzgruppen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gibt es übrigens auch beim SC Halle 1919. Eine Besonderheit beim Tanzssport ist, dass es Vorführungen gibt. Eltern, Geschwister, Freunde und auch Fremde können sich also regelmäßig einen Eindruck davon verschaffen, wie man selbst tanzt. Und natürlich bietet das auch die Möglichkeit, die künftige Tanzsportgruppe erst einmal aus der Ferne zu beschnuppern - bei einem Sommerfest oder einer anderen Vorführung beispielsweise.

Weitere Informationen unter www.halsport.de

Bilder: © pixabay

 

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