Was bedeutet Vorschule eigentlich?
Nicht jede Vorschule sieht gleich aus. Manche Kitas bieten eigene Vorschulgruppen an, in denen die Kinder langsam an die schulischen Strukturen herangeführt werden. In anderen Bundesländern gibt es sogar spezielle Vorschulklassen in der künftigen Grundschule. Das Ziel der Vorschule ist aber überall ähnlich: Die Kinder sollen in ihrem eigenen Tempo wichtige Grundlagen lernen, die sie später in der Schule brauchen - fachlich, aber auch sozial und emotional.
Viele Eltern setzen sich und ihre Kinder selbst unter Druck und denken beim Wort "Vorschule” an Lesen, Schreiben und Rechnen. Bei der Vorschule geht es aber überhaupt nicht darum, dass Kinder schon lesen, schreiben oder rechnen können. Es geht vielmehr darum, sie spielerisch auf den Schulalltag und die damit einhergehende Verantwortung vorzubereiten.
Bereitet die Vorschule wirklich auf die Schulzeit vor?
Ja, aber auf eine ganz besondere Art. Bisher war der Tag eurer Kinder mit vielen Spiel- und Basteleinheiten gefüllt. Wenn die Schule startet, werden sie sich an bestimmte Regeln halten müssen, aufmerksam zuhören und regelmäßig lernen müssen. Die Vorschule bereitet eure Kinder genau darauf vor. Das bedeutet allerdings nicht, dass sie schon lesen, schreiben oder rechnen lernen. Es werden die Grundlagen für den späteren Schulalltag geschaffen.
Wie viel Zeit nimmt die Vorschule in Anspruch?
Der Zeitaufwand für die Vorschule ist überschaubar. Die meisten Kitas bieten die Vorschule als kleine, regelmäßige Einheit an. Meistens ein- bis zweimal pro Woche für etwa 1-2 Stunden. In speziellen Vorschulklassen gibt es meistens ein klares Programm, das sich an einem Vormittag abspielt. Dafür besuchen die Vorschulkinder oftmals schon ihre spätere Grundschule und verbringen ihre Zeit in einem Klassenzimmer. Dadurch können sie sich bereits mit der Umgebung vertraut machen und wissen, was sie erwartet.
Wichtige Fähigkeiten für die Vorschule
Damit der Übergang in die Schule gelingt, werden in der Vorschule bereits verschiedene Kompetenzen gefördert. Das sind außerdem alles Fähigkeiten, die ihr als Eltern auch zuhause üben könnt:
- Feinmotorik: Beim Malen, Basteln, Schneiden oder Arbeiten mit Knete trainieren die Kinder ihre Handgeschicklichkeiten.
- Sprache: Geschichten erzählen, Lieder singen oder Reime aufsagen, erweitern den Wortschatz und fördern die Sprachentwicklung.
- Mathematisches Verständnis: Zählen, Muster erkennen oder Mengen zuordnen sind erste kleine Schritte in die Welt der Zahlen.
- Soziale Kompetenzen: In einer Gruppe arbeiten, Regeln einhalten, Rücksicht nehmen und zuhören sind unter anderem wichtige Grundlagen für den kommenden Schulalltag.
Was wird für die Vorschule benötigt?
Für die Vorschule braucht es in der Regel nicht viel. Meistens reichen ein kleiner Rucksack, eine Brotdose, eine Trinkflasche und bequeme Kleidung. In einigen Vorschulgruppen oder -klassen bekommen die Kinder eigene Arbeitshefte, Malblätter oder Bastelmaterial gestellt. Praktisch kann es außerdem sein, wenn die Kinder zu Hause ein paar Materialien haben: Buntstifte, Papier, eine Schere und Kleber.
Solltet ihr euch unsicher sein, dann fragt in eurer Kita nach, ob etwas benötigt wird.
Tipps für Eltern - so unterstützt ihr eure Kinder
Ihr könnt euer Kind zu Hause spielerisch auf die Vorschule vorbereiten - ohne Druck und ohne “Schule spielen” zu müssen.
- Spielt gemeinsam Gesellschaftsspiele: Sie fördern Konzentration, Regelverständnis und das Warten auf den eigenen Zug.
- Bindet Lernen in den Alltag ein: Zählt gemeinsam beim Einkaufen, entdeckt Buchstaben auf Schildern oder zeigt Uhrzeiten.
- Lest jeden Tag vor: Geschichten regen die Fantasie an und verbessern das Sprachgefühl.
- Kreativ sein: Malen, Basteln oder Bauen - alles, was Hände und Fantasie fordert, stärkt die Entwicklung eurer Kinder.
- Bewegung an der frischen Luft: Rennen, Klettern, Balancieren - das stärkt die Motorik und das Selbstbewusstsein.
Vorbereitung ohne Druck
Wichtig ist, dass das Lernen in der Vorschule Spaß macht. Es geht nicht darum, dass Kinder schon vor dem Schulbeginn lesen, schreiben oder rechnen sollen. Viel wichtiger ist eine positive Einstellung gegenüber dem Neuem und die Freude am Ausprobieren. Wenn ihr als Eltern gelassen und motivierend begleitet, fühlen sich Kinder sicher und neugierig zugleich.