Uhr lernen mit Kindern
Eine Uhr zu basteln hilft beim Lernen
Um ein Gefühl für Zeit zu entwickeln, hilft es, die Uhrzeit mit einer selbstgebastelten Übungs-Uhr einzustellen. Dafür einfach eine Uhr auf einen Pappteller malen. Außerdem den großen und den kleinen Zeiger aus robustem Karton ausschneiden und beide Zeiger mit einer Versandtaschenklammer oder einem Pin mit dem Pappteller verbinden.
Uhr lesen lernen
Die Zeiger unterscheiden
Am besten beginnt man damit, dem Kind den Unterschied zwischen großen und kleinem Zeiger zu erklären. Während der große Zeiger auf der 12 die „volle Stunde“ anzeigt, zeigt der kleine Zeiger an, welche volle Stunde ist. Das 24-Stunden-Konzept sollte dabei noch nicht angesprochen werden, sondern nur der Zahlenraum von 1 bis 12 erklärt werden. Um später bei der Hinzunahme der Minuten weniger Verwirrung zu stiften, sollte man selbst und auch das Kind bei der vollen Stunde immer „Uhr“ – also „3 Uhr“ oder „7 Uhr“ – sagen.
Viertel und halbe Stunden erklären
Wenn das Prinzip der vollen Stunde verstanden wurde, kann die Viertelstunde und die halbe Stunde erklärt werden. Stelle den kleinen Zeiger auf 3 und den großen Zeiger auf eine andere Zahl, z.B. die 8. Erkläre, dass dies nun VIERTEL NACH 8 Uhr ist. Das gleiche Spiel sollte dann auch mit viertel vor und halb gemacht werden. Damit Ihr Kind das Prinzip verinnerlicht, sind einige Übungsaufgaben nötig, die aber mit ein wenig Hilfestellung sicher schnell zu Erfolgen führen werden.
Uhrzeit mit Minuten lernen
Wenn die ganzen Stunden und unterteilten Stunden gelernt wurden, kann damit begonnen werden die Uhrzeit mit den Minutenangaben in Verbindung zu bringen. An der Übungsuhr sollte vermittelt werden, wieviel Minuten eine Stunde hat und wie man dies abliest. Für Kinder mag es zunächst irritierend sein, dass, anders als bei den Stunden, keine Minuten auf dem Zifferblatt stehen und dort abgelesen werden können.
Das Verhältnis von Stunden und Minuten
Um die Minutenangabe ins Verhältnis zu den Stunden zu setzen, erklärst du deinem Kind, dass die Minuten zwischen der 12 und 6 (also der rechten Uhrhälfte) als „… Minuten nach … Uhr“ abgelesen werden. Nach der 6 (also nach „halb“ bzw. auf der linken Uhrhälfte, werden die verbleibenden Minuten bis zur 12 gezählt und mit „… Minuten vor … Uhr“ genannt.
Übungen nach dem Erlernen der Grundlagen
Nachdem dem Kind die Grundlagen des Uhrablesens vermittelt wurden, gilt es nun zu lernen, wie lange eine Minute, eine viertel oder ganze Stunde dauert. Um Zeitabstände greifbar zu machen, kann man die Fragestellungen mit täglichen Ereignissen verknüpfen. Zum Beispiel: „Wenn du um 7 Uhr aufstehen musst und jetzt ist es 6 Uhr 40, wie viele Minuten sind es noch bis der Wecker klingelt?“ usw. Wenn Sie Ihr Kind für fit genug im Uhrenlesen halten, kann damit begonnen werden, den Tag mit seinen 24 Stunden zu erklären, bei dem es nach 12 Uhr mittags 13 Uhr wird und weitergezählt wird bis 24 Uhr bzw. 0 Uhr.
Von der analogen zur digitalen Zeitanzeige
Nachdem das Grundverständnis vom Zeitablesen mit der analogen Uhr verinnerlicht wurde, sollte auch die digitale Zeitangabe erklärt werden. Das erfordert noch einmal einiges Umdenken, um zu vermitteln, dass 9:15 das Gleiche ist wie „Viertel nach 9“. Manche Kinder tun sich damit leichter als andere. Auf den Lernrhythmus des Kindes sollte jedoch unbedingt Rücksicht genommen werden. Wenn Sie merken, dass eine neue Information noch nicht aufgenommen werden kann, gehen Sie lieber einen Lernschritt zurück und vertiefen Sie diesen durch wiederholtes Üben, bevor Sie das Kind mit zu vielen Informationen überfordern.
Bilder: © Fotolia