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Vorsicht, Zecke! So schützt du dein Kind richtig

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Nicht nur die Freibad- und Picknicksaison hat gestartet, sondern auch die Zeckensaison. Je wärmer die Tage werden, desto höher ist Gefahr einen kleinen Blutsauger an sich selbst oder am Kind zu entdecken. Wir verraten euch, wo die Hochrisikogebiete liegen und wie ihr euch und eure Kinder am besten vor Zecken schützt.

Risikogebiete - Wo ist Vorsicht geboten?

Grundsätzlich findet man Zecken überall in Deutschland. Ab Temperaturen von etwa sechs Grad sind sie aktiv und können bei einem Stich Viren und Bakterien übertragen. Das Robert-Koch-Institut (RKI) veröffentlicht jährlich eine Karte mit sogenannten FSME-Risikogebieten - also den Regionen, in denen Zecken das Virus der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) übertragen. Wo die Gebiete 2025 liegen, könnt ihr auf dieser Karte vom RKI sehen. Zu den aktuellen Risikogebieten zählen Baden-Württemberg, Bayern, Südhessen, Teile von Thüringen und Sachsen und einzelne Gebiete überall in Deutschland.

Wie kann ich mein Kind vor Zecken schützen?

Ein 100%iger Schutz ist kaum möglich - aber mit ein paar Maßnahmen lässt sich das Risiko deutlich senken. 

  1. Bei Ausflügen in Wiesen, Wälder und Parks lange Kleidung tragen, geschlossene, feste Schuhe anziehen und wenn möglich die Hosenbeine in die langen Socken stecken. 
  2. Antizeckensprays verwenden: Ein Test von Stiftung Warentest zeigt, dass die besten Mittel circa vier Stunden schützen. 
  3. Nach jedem Spaziergang sollten Kinder nach Zecken abgesucht werden. Diese Körperstellen sind besonders beliebt für Stiche: Achselhöhlen, Hals und Nacken, Haaransatz, Knie- und Armbeugen, Schamgegend, Bauchnabel.

 

Was tun, wenn mein Kind eine Zecke hat? 

Wenn ihr eine Zecke entdeckt, ist es wichtig, sie möglichst schnell zu entfernen. Ihr könnt die Zecke ganz einfach mit einer feinen Zeckenpinzette oder einer Zeckenkarte entfernen. Die Zeckenkarte setzt ihr möglichst nah an der Haut an und klemmt die Zecke im Schlitz ein. Dann die Zecke langsam und gerade herausziehen. Bitte nicht drehen oder quetschen. Wichtig ist, dass ihr die ganze Zecke entfernt und vor allem ihren Kopf, wo sich auch ihr Rüssel befindet. Die Stichstelle könnt ihr nach dem Entfernen der Zecke desinfizieren. Ihr solltet sie einige Tage beobachten und kontrollieren, dass kein roter Kreis entsteht. 
Wenn ihr eine Rötung an der Stelle feststellt oder die Zecke nicht vollständig entfernen konntet, solltet ihr zum Arzt gehen. 

Borreliose & FSME - kurz erklärt!

Zecken können zwei ernstzunehmende Krankheiten übertragen: Borreliose und FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis). Die Borreliose wird durch Bakterien ausgelöst und kommt überall in Deutschland vor. Ein typisches erstes Anzeichen für Borreliose ist die Wanderröte, die in fast allen Fällen auftritt. Dabei entwickelt sich ein roter Kreis um die Einstichstelle, der sich in den Folgetagen nach außen verbreitet. Hinzukommen können Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen. Bei Kindern kann es zu knötchenartigen oder blauroten Schwellungen der Haut kommen. Bei einer frühzeitigen Erkennung und Behandlung mit Antibiotika können schwere Krankheitsverläufe verhindert werden. 

Die FSME wird durch Viren ausgelöst und ist eine Entzündung des Gehirns und er Hirnhäute. Wichtig ist, dass nicht jeder Zeckenstich zu einer FSME-Infektion führt. Wenn man mit FSME infiziert wurde, zeigen sich zunächst grippeähnliche Symptome. Die Mehrheit der Erkrankungen ist danach überstanden. Nur bei einem geringen Teil der Erkrankten kommt es zu einer Entzündung der Hirnhäute, des Gehirns oder auch des Rückenmarks. Um sich vor einer Infektion zu schützen, wird eine FSME-Impfung empfohlen. Ein Gespräch mit dem Kinderarzt kann hier Klarheit schaffen.  

 

Haustiere nicht vergessen

Nicht nur an Menschen saugen sich Zecken gerne fest, sondern auch an Hunden oder Katzen. Auch eure Haustiere können nach einem Spaziergang durch den Wald oder eine Wiese die Blutsauger mit nach Hause bringen. Sie krabbeln oft erst stundenlang durch das Fell, bevor sie sich festbeißen. Kontrolliert also auch eure Tiere regelmäßig nach Zecken. Zum Vorbeugen gibt es Spot-ons oder Halsbänder, die eure Haustiere schützen. 

 

 

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