4523

Diabetes bei Kindern: Symptome, Ursachen, Behandlung

  • Kategorie:  
  • Aktuelles
Diabetes gilt als die häufigste Stoffwechselerkrankung unter Kindern und Jugendlichen und jedes Jahr erkranken mehr Kinder am Diabetes Typ 1. Doch durch welche Symptome äußert sich die Erkrankung? Und vor allem, wo liegen die Ursachen und wie wird Diabetes bei Kindern behandelt? Wir klären auf.

Wie entsteht Diabetes bei Kindern?

Bei Diabetes bei Kindern handelt es um eine Stoffwechselerkrankung, eine sogenannte Autoimmunerkrankung. Dabei greift das eigene Immunsystem die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse an, welche Insulin produzieren. Dabei wiederum entsteht eine Entzündungsreaktion, welche nach und nach zu einer Zerstörung dieser Beta-Zellen führt. Das führt dazu, dass immer weniger Insulin vom Körper produziert wird. Dadurch verbleibt Glucose im Blut, denn sie kann den Körperzellen immer schlechter zugeführt werden. Warum das Immunsystem einiger Kinder eine solche Reaktion zeigt, ist bisher noch gänzlich erforscht. Es ist jedoch inzwischen bekannt, dass die Genetik bei der Erkrankung eine Rolle spielt: Wenn ein oder beide Elternteile an einer Typ-1 Diabetes Erkrankung leiden, dann steigt auch das Risiko für deren Kinder.

Welche Symptome treten bei Kindern mit Diabetes auf?

Die folgenden Symptome können Anzeichen für Diabetes bei einem Kind sein:

  • Starkes Durstgefühl, dadurch vermehrtes Trinken
  • Aus diesem Grund große Urinmengen, ggf. nächtliches Einnässen
  • Leistungsschwäche, Müdigkeit und mattes Gefühl
  • Heißhunger und trotzdem Gewichtsverlust
  • Kopf- und Bauchschmerzen
  • Aceton-Geruch in der Atemluft

Wenn bei einem Kind der Verdacht auf Diabetes besteht, dann sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden. Außerdem sollte der Blutzucker mit speziellen Geräten gemessen werden. Die folgenden Werte können als Anhaltspunkte betrachtet werden:

  • Normbereich für Nüchtern-Blutzucker: 80-120 mg/dl
  • Normbereich für Blutzucker 2h nach dem Essen: bis 180 mg/dl

Besonders tückisch ist es übrigens, wenn die Symptome nicht so stark ausgeprägt sind, denn dann kann es sein, dass Diabetes Typ 1 bei Kindern erst spät diagnostiziert wird. Das wiederum kann zu einer Ketoazidose führen, die ohne Behandlung lebensgefährlich sein kann. Bei einer Ketoazidose handelt es sich um eine sehr gefährliche Entgleisung des Stoffwechsels, welche durch einen Insulinmangel ausgelöst wird. Die ersten Anzeichen für einen solchen Zustand können Übelkeit, Erbrechen und starke Schwäche sein.

Wie wird Diabetes bei Kindern behandelt?

Wenn die Diagnose für Typ-1 Diabetes durch einen Arzt gestellt wurde, dann folgt in der Regel eine stationäre Erstbehandlung, bei welcher das Kind durch eine Insulintherapie eingestellt wird. Zudem gibt es dabei ausführliche Schulungen, um den Umgang mit der Erkrankung zu erleichtern. Für die Insulintherapie wiederum gibt es verschiedene Wege: Insulin spritzen über einen Pen, Insulintherapie mit Insulinpumpe und Insulintherapie mit Hilfe eines AID-Systems.

Die modernste Therapieform ist jene über ein AID-System, welche auch als sensorgestützte Insulinpumpentherapie bezeichnet wird. Diese ist zwar noch kein Standard für Kinder, wird sich vermutlich über kurz oder lang jedoch etablieren. Hierbei wird ein Sensor zur kontinuierlichen

Glucose-Messung verwendet und das Insulin über eine Insulinpumpe automatisch an den Körper abgegeben, wenn der Sensor einen Bedarf erkennt. Diese Form der Diabetes Therapie bei Kindern ist nicht nur effektiv, sondern verbessert auch deutlich die Lebensqualität, denn Kinder oder Eltern müssen nicht selbst daran denken, regelmäßig Insulin zu verabreichen.

Zusätzlich zur Insulintherapie wird eine gesunde Ernährung und regelmäßige körperliche Aktivität empfohlen. Das hilft dabei, die Stoffwechsellage des betroffenen Kindes im Gleichgewicht zu halten. Wer denkt, dass Kinder mit Diabetes sich körperlich besonders schonen sollten, der liegt falsch, denn auch diabetische Kinder sind voll leistungsfähig.

Fazit: mit Diabetes leben

Die Diagnose Diabetes bei einem Kind mag am Anfang ein Schock sein, doch mit Hilfe moderner Technik ist es für betroffene Kinder möglich, ein recht unbeschwertes Leben zu führen. Sensibilisierung und Aufklärung helfen dabei, einen guten Umgang mit der Erkrankung zu erlernen, sowohl bei den betroffenen Kindern als auch bei deren Eltern.

« Zurück zur Übersicht