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Gute-Nacht-Geschichte "Goldi und der Luftballon"

Gute-Nacht-Geschichte "Goldi und der Luftballon"

Eine Geschichte von Michelle Schöttker

An einem schönen sonnigen Morgen im Herbst tapste das kleine Igelweibchen Goldi durch den verwunschenen Wald. Eigentlich war sie auf der Suche nach etwas zu essen, doch dann bemerkte sie etwas. Im nahegelegenen Busch hing irgendetwas, was sie so zuvor noch nie gesehen hatte. Es war rund, hing an einer Schnur und an dieser war ein Zettel befestigt. Erst wollte Goldi umdrehen und das komische Ding in Ruhe lassen, doch dann entschied sie sich anders. Sie war einfach viel zu neugierig, was dieses Ding im Busch dort eigentlich war. Als sie näher herantrat, konnte sie sehen, dass auf dem Zettel etwas geschrieben stand. Zum Glück hatte sie in der Waldschule immer gut im Fach Lesen aufgepasst, so dass sie leicht entziffern konnte, was dort geschrieben stand. Dort stand in krakeligen Buchstaben »Dieser Luftballon gehört Maya.« Aha, ein Luftballon war das also. Davon hatte sie schon einmal gehört. Nun musste sie nur noch herausfinden, wer denn eigentlich Maya war. In der Nähe des verwunschenen Waldes gab es ein kleines Dorf mit Menschen, dass Goldi schon einige Male aus der Ferne beobachtet hatte. Naja, so gefährlich konnte das schon nicht sein, dachte sie sich. Sie befreite den Luftballon aus dem Busch und machte sich auf den Weg, um der kleinen Maya ihren Ballon wiederzubringen. Es stellte sich heraus, dass es gar nicht so einfach war, den fliegenden Luftballon mit sich zu nehmen. Da der Wind heute etwas stärker wehte, kam der Luftballon gefährlich nah an ihre Stacheln und sie hatte Angst, dass sie ihn aus Versehen zum Platzen bringen würde, und sie wollte ihn doch unbedingt Maya zurückbringen. Unterwegs traf Goldi auf ihren Nachbarn, den Feldhasen Schlappohr. Als Schlappohr sah, was Goldi mit sich trug, fragte auch er sie, was das für ein komische Ding ist. Sie erklärte ihm alles und Schlappohr war sofort dabei, um ihr mit dem Ballon zu helfen. Schnurstracks waren sie auf dem Weg zum Menschendorf. Der Weg dorthin stellte sich als etwas komplizierter heraus, als die beiden gedacht hatten. Einige kleine Bäche und umgestürzte Bäume mussten überquert werden, aber zusammen war das für Goldi und Schlappohr kein Problem. Als sie im Dorf der Menschen ankamen, stelle sich aber erneut ein Problem: Wie sollten die beiden jetzt Maya finden? Eine Katze beobachtete die beiden und hörte ihrer Unterhaltung zu. Die Katze war schon viel im Dorf herumgekommen und wusste genau, wo die kleine Maya zu finden ist. Sie miaute, um die beiden auf sich aufmerksam zu machen. Goldi und Schlappohr waren zuerst erschrocken, dass sie belauscht wurden, aber als die Katze ihnen mitteilte, dass sie sie direkt zu Maya bringen würde, war der Schreck wie verflogen. Also setzten sich die drei in Bewegung, um den Luftballon seiner rechtmäßigen Besitzerin wiederzubringen. Vor Mayas Haus angekommen schlich die Katze um das Haus herum und sah die Kleine im Garten spielen. Die Katze ließ sich vor Maya ins Gras plumpsen und fing lauthals an zu schnurren. Maya fing direkt an die Katze zu streicheln. Dass war die perfekte Chance für Schlappohr und Goldi. Diese setzten sich mit dem Luftballon in Richtung des Gartens in Bewegung. Als sie bei Maya im Garten ankamen, entdeckte sie direkt ihren Luftballon und freute sich riesig. Sie bedankte sich bei Schlappohr, Goldi und der Katze und brachte ihnen etwas Leckeres zu essen. Danach spielten sie noch eine Weile zusammen im Garten, bis langsam die Sonne unterging. Maya wurde von ihren Eltern zum Essen gerufen und die Tiere machten sich auf den Heimweg.

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