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Kindsbewegungen

Kindsbewegungen

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  • Schwangerschaft & Baby

Die Kindsbewegungen sind ganz besondere Ereignisse in der Schwangerschaft. Wer als werdende Mutter zum ersten Mal spürt, wie sich das Kind im Bauch bewegt, empfindet diesen Augenblick meistens als Meilenstein - das Baby macht sich deutlich bemerkbar, die Bindung zwischen Mutter und Kind wird noch intensiver. Neben den Glücksgefühlen sind die Kindsbewegungen im Bauch  aber auch ein wichtiger Indikator, der die gesunde Entwicklung des Babys anzeigt. Die Frauenärztin hält den Zeitpunkt im Mutterpass fest, Sie selbst spüren, wie aktiv und lebendig das Kind ist. Wenn dann ab der 37 SSW weniger Kindsbewegungen zu spüren sind, bekommen viele ein mulmiges Gefühl - in der Zeit vor der Geburt ist dies jedoch gar nicht so unüblich.

Kindsbewegungen - Ab wann?

Nachwuchs kündigt sich an! Der positive Test ist der erste Beweis dafür, dass Sie schwanger sind. Vielleicht ist diese Nachricht für Sie noch nicht richtig greifbar - erst die typischen, weiteren Anzeichen bestätigen Ihnen, dass Sie tatsächlich ein Baby erwarten. Die Brust spannt, am Morgen kann es zu Übelkeit kommen. Allmählich rundet sich der Bauch. Eines der gravierendsten Ereignisse ist jedoch in jeder Schwangerschaft der Moment, wenn Sie zum ersten Mal Kindsbewegungen spüren. Die Erfahrung zeigt, dass dieses Ereignis meist nach der ersten Hälfte der Schwangerschaft eintritt. Man rechnet nach Wochen, eine Schwangerschaft dauert rein rechnerisch 40 Wochen. Die Schwangerschaftswoche wird auch kurz als SSW bezeichnet. 

16.SSW - 20. SSW - Kindsbewegungen 

Als Faustregel gilt, dass Kindsbewegungen ab der 16. SSW bis 20. SSW spürbar sind. Bei der ersten Schwangerschaft kann der Zeitpunkt später sein, bei weiteren Schwangerschaften spüren Sie die Kindsbewegungen manchmal schon ab der 15. SSW. Tatsächlich bewegt sich das Baby in der Fruchtblase schon viel früher. Diese allerersten Bewegungen sind aber für die Mutter noch nicht spürbar. Bei Ultraschalluntersuchungen sehen Sie, wie das Baby zappelt, in der Fruchtblase schwimmt und eifrig Hände und Füße bewegt. Die Kindsbewegungen in der 12. SSW sind zum Beispiel schon sehr deutlich sichtbar. Ungefähr ab der 16. SSW ist das Baby so groß, dass Sie als Mutter Kindsbewegungen spüren. Dieser Moment ist einfach unvergesslich! 

Kindsbewegungen - Wie oft?

Für den Zeitpunkt der ersten Kindsbewegungen sind die Größe des Kindes und der Fortschritt der Schwangerschaft verantwortlich. Die "lebhafteste" Zeit der Kindsbewegungen liegt zwischen der 20. SSW oder 21. SSW und der 32. SSW bis zur 35. SSW. Ab der 22. SSW und der 23. SSW können Sie sicher Kindsbewegungen spüren. Im Lauf der Schwangerschaft nehmen die Bewegungen immer mehr zu. Kindsbewegungen in der 26. SSW und in der 27. SSW sind ein deutliches Zeichen dafür, wie gut es Ihrem Kind geht. Kindsbewegungen um die 30. SSW oder 31. SSW sind häufig auch von außen sichtbar. Ab der 36. SSW lassen die Kindsbewegungen nach, das Baby bewegt sich zwar weiter, hat aber nur noch wenig Platz zur Verfügung.

Kindsbewegungen spüren

Die allerersten Bewegungen interpretieren Sie vielleicht als leichtes Grummeln im Magen. Doch schon bald wird Ihnen bewusst: Dieses zarte Anklopfen, die schmetterlingshaften Berührungen sind Kindsbewegungen im Bauch. Sie legen Ihre Hände auf den sanft gerundeten Bauch und sind mit Ihrem Kind in engem Kontakt. 

Sind die Kindsbewegungen im Bauch immer nur angenehm?

Keine Frage: Sie freuen sich über Ihr aktives Baby. Allerdings ist es oft so, dass mit zunehmender Größe und Kraft des Kindes die Bewegungen ein wenig unangenehm sein können. Solange Sie selbst in Bewegung sind, empfindet das Baby ein sanftes Schaukeln und verhält sich ruhig oder schläft sogar. Sobald Sie sich aber hinsetzen und am Abend zur Ruhe kommen, wird der Nachwuchs munter und strampelt kräftig im Bauch. Vielleicht stören die Kindsbewegungen Ihren Schlaf - dann hilft oft eine Veränderung Ihrer Schlafposition. Legen Sie sich auf die Seite, das Baby hat dadurch etwas mehr Platz im Bauch. 

Können Kindsbewegungen schmerzhaft sein?

Schmerzhaft sind Kindsbewegungen normalerweise nicht. Es kann aber vorkommen, dass sich am Bauch deutlich eine "wandernde Beule" zeigt. Das ist meistens ein Fuß, eine Ferse oder eine Hand des Babys. Der Platz im Mutterleib ist schließlich beschränkt, so dass die räumlichen Grenzen schnell erreicht sind. Für werdende Väter und größere Geschwister ist dieses Phänomen etwas ganz Besonderes - so können auch alle anderen Familienmitglieder an den Kindsbewegungen teilhaben! Wenn das Baby richtig boxt, sind die Kindsbewegungen deutlich spürbar, Sie werden diesen süßen Schmerz aber mit Leichtigkeit ertragen. 

Je größer das Baby wird, umso kraftvoller werden auch die Kindsbewegungen. Zuweilen haben Sie den Eindruck, dass Ihr Baby im Bauch Purzelbäume schlägt! Ein kräftiger Stoß gegen die Bauchdecke zeigt Ihnen deutlich: Hallo, da bin ich, mir geht's gut! Falls das Kind im letzten Drittel der Schwangerschaft nicht in der normalen Geburtsposition liegt (Kopf nach unten), kommt es in einigen Fällen zu spontanen Drehungen im Mutterleib. Das Baby dreht sich in diesem Fall tatsächlich um die eigene Achse, von der sogenannten Beckenendlage in die optimale Lage für eine problemlose Entbindung. Diese Spontandrehung kann unangenehm bis leicht schmerzhaft sein. Sobald sich aber das Kind in der neuen Lage eingefunden hat, fühlen Sie sich wieder wohl. Ihr Geburtshelfer wird anhand einer Untersuchung bestätigen, dass das Baby von alleine in die optimale Lage gefunden hat. 

Ausbleibende Kindsbewegungen: Ab wann zum Arzt?

Das Baby bewegt sich plötzlich nicht mehr - Sie machen sich Sorgen? Wenn ein Tag ohne spürbare Kindsbewegungen vergeht, besteht noch kein Anlass zur Unruhe. Manchmal sind die Bewegungen fast nicht wahrnehmbar. Das kann auch dann passieren, wenn Sie beschäftigt und abgelenkt sind - in diesem Fall merken Sie gar nicht, wie oft Kindsbewegungen auftreten. Wenn Sie allerdings das Gefühl haben, besonders zwischen der 24. SSW und der 28.SSW: Hier stimmt etwas nicht, dann suchen Sie Ihre Frauenärztin oder Hebamme auf. Keine Panikmache, in den allermeisten Fällen ist wirklich alles in Ordnung. Die erfahrene Expertin hört die Herztöne ab, und Sie gehen beruhigt wieder nach Hause. 

Warum ab der 37 SSW weniger Kindsbewegungen normal sein können

Ab der 37.SSW sind weniger Kindsbewegungen gar nicht so unüblich. In den letzten Wochen vor der Geburt schlafen die Kinder noch einmal sehr viel und durch den weniger werdenden Platz lassen Turnübungen und Kindsbewegungen nach - der Bewegungsspielraum hat schließlich beträchtlich nachgelassen. 

Kindsbewegungen kurz vor der Geburt

Wenn der Entbindungstermin näher rückt, kommen weniger Kindsbewegungen. Der Grund dafür ist einfach Platzmangel in der Gebärmutter. Während die Kindsbewegungen in der 28. SSW und 29. SSW an Turnübungen erinnern, sind die Kindsbewegungen in der 33. SSW und in der 34. SSW zwar noch deutlich spürbar, aber durch den eingeschränkten Platz weniger. 

Kindsbewegungen bei Wehen

Die Kindsbewegungen bei Wehen kommen ebenfalls manchmal vor. Dabei handelt es sich jedoch noch nicht um Wehen, die den Geburtsvorgang einleiten, sondern um Senkwehen. Das Baby rutscht dabei mit dem Kopf noch weiter nach unten und bereitet sich auf die Geburt vor. Somit werden die Kindsbewegungen spätestens in der 37. SSW oder in der 38. SSW deutlich weniger spürbar. Obwohl man rein rechnerisch von 40 Schwangerschaftswochen spricht, sind Kindsbewegungen in der 39. SSW oft die letzten, bevor das Baby zur Welt kommt.

Bild: © Fotolia

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