Gerade am Wochenende fühlen sich Eltern mit krank werdenden Kindern oft etwas hilflos. Dabei gibt es Strukturen, die gezielt für solche Situationen geschaffen wurden. Wichtig ist, ruhig zu bleiben und sich über die verfügbaren Anlaufstellen zu informieren. Eine zentrale Rolle spielt dabei der ärztliche Bereitschaftsdienst, der unter der bundesweiten Rufnummer 116117 erreichbar ist. Dieser Dienst ist auch außerhalb der regulären Praxiszeiten verfügbar und vermittelt medizinische Hilfe durch diensthabende Bereitschaftsärzte in der Nähe. Ebenso hilfreich ist es, schnell an die nächstgelegene Notapotheke zu gelangen, etwa wenn Fiebersaft oder ein fiebersenkendes Zäpfchen gebraucht wird. Unter Das Örtliche lässt sich mit wenigen Klicks die näheste diensthabende Apotheke finden. Diese Apotheken sind nach einem festen Notdienstplan organisiert und gewährleisten die Versorgung der umliegenden Bevölkerung mit den wichtigsten Medikamenten und das rund um die Uhr, 24 Stunden an 365 Tagen.
Entscheidend für Eltern ist es, die Symptome des Kindes richtig einzuschätzen. Viele Kinderkrankheiten beginnen harmlos, doch manche können sich rasch verschlimmern. Besonders hohes Fieber, anhaltendes Erbrechen, Hautausschläge oder starke Schmerzen sollten nicht aufgeschoben, sondern rasch ärztlich abgeklärt werden. Auch wenn das Verhalten des Kindes sich deutlich verändert, etwa durch anhaltende Müdigkeit oder Apathie, sollte der Bereitschaftsdienst oder in akuten Fällen sogar direkt der Rettungsdienst unter 112 kontaktiert werden.
In weniger akuten Situationen kann der ärztliche Bereitschaftsdienst auch gezielt beruhigen und Empfehlungen geben. Manchmal reicht ein Hausmittel, manchmal wird ein Rezept notwendig. Die Bereitschaftspraxen, die in vielen Regionen an Krankenhäuser angeschlossen sind, bieten an Wochenenden konkrete Hilfe, ohne dass Eltern direkt in die Notaufnahme müssen.

Die Notaufnahmen selbst sollten für tatsächliche Notfälle freigehalten werden – etwa bei Verdacht auf Knochenbrüche, schwerer Atemnot, starker Dehydration oder Bewusstseinsveränderungen. Die Kliniken bestätigen regelmäßig, dass viele Eltern aus Unsicherheit kommen, obwohl eigentlich keine akute stationäre Versorgung notwendig gewesen wäre. Auch hier kann die Beratung über den bundesweiten Bereitschaftsdienst 116117 helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Einige Städte und Regionen bieten ergänzend spezielle kinderärztliche Bereitschaftsdienste an. In Berlin beispielsweise gibt es an Wochenenden zentrale Kinder-Notdienstpraxen, etwa am DRK Klinikum Westend oder am Helios Klinikum Buch. In Hamburg sind die Notfallpraxen der Kassenärztlichen Vereinigung für Kinder gut erreichbar, ebenso in Köln oder München. Ein Blick auf die Website der jeweiligen Stadt oder der Kassenärztlichen Vereinigung des Bundeslandes liefert verlässliche Informationen über Öffnungszeiten und Standorte.
Vorbeugend kann es hilfreich sein, eine kleine Hausapotheke für Kinder vorzubereiten. Fieberthermometer, kindgerechte Schmerzmittel, Elektrolytlösungen und Desinfektionsmittel gehören zur Grundausstattung. So lassen sich leichte Beschwerden zumindest kurzfristig zu Hause behandeln, bevor ein ärztlicher Besuch notwendig wird. Neben der medizinischen Hilfe ist auch die emotionale Begleitung des Kindes entscheidend. Gerade wenn es krank ist, sucht es nach Nähe und Beruhigung. Eltern tun gut daran, Ruhe auszustrahlen, auch wenn sie innerlich besorgt sind. Ein vertrauter Ton, das Lieblingskuscheltier oder eine warme Decke können Wunder wirken. Manche Familien greifen auch auf ärztliche Beratungsdienste per App oder Video zurück. Anbieter wie TeleClinic oder die 116117-App der Kassenärztlichen Vereinigungen bieten digitale Sprechstunden an, in denen Ärztinnen und Ärzte Symptome einschätzen und Handlungsempfehlungen geben. Diese Lösungen ersetzen keine Notfallversorgung, können aber helfen, Unsicherheit zu verringern.
Wichtig bleibt: Niemand muss sich mit einem kranken Kind am Wochenende allein fühlen. Deutschland verfügt über ein flächendeckendes Netz an Bereitschafts- und Notdiensten, das auch abseits regulärer Öffnungszeiten funktioniert. Wer sich im Vorfeld informiert, Telefonnummern speichert und weiß, wo Notapotheken oder Bereitschaftspraxen zu finden sind, kann im Ernstfall schneller reagieren – und seinem Kind genau das geben, was es am meisten braucht: Sicherheit, Fürsorge und die richtige Hilfe zur richtigen Zeit.