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Kindergartenformen Teil 3/4 - von N bis S

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  • Kindergarten & Schule
In diesem Artikel stellen wir euch unterschiedliche Kindergarten-Formen von N bis S vor. Während ein Ansatz die Spontanität der Kinder fördert, prägt ein anderer mehr die interkulturellen Kompetenzen. Kennt ihr schon alle potentiellen Betreuungsformen?

Nicht-direktive Pädagogik

Pädagogen, die ihre Erziehung nach der non-direktiven Pädagogik ausrichten, verstehen sich primär als Begleiter und Beobachter. Es geht darum, den Kindern eine gewisse Entwicklungsfreiheit zu ermöglichen und weniger darum die Kinder in irgendeiner Art und Weise einzuschränken. Im Mittelpunkt hierbei, steht ebenfalls die individuelle Entfaltung der Kinder. Sie sollen ihre Aktivitäten frei wählen können. Die Kleinen sollen frühzeitig selbstständig werden und die Pädagogen sollen ihnen dabei nur wenige Grenzen setzen. Vorschriften sollten lediglich zur Sicherheit oder Orientierung dienen.

Offener Kindergarten

Ein offener Kindergarten unterscheidet sich in seiner Struktur von gewöhnlichen Einrichtungen. Statt der üblichen Gruppenaufteilung gibt es hier keine. Die Kinder dürfen selbst entscheiden, in welchen Räumen sie sich gerade aufhalten oder spielen wollen. Es gibt keine fest durchstrukturierten Tagesabläufe. Die Kleinen erlernen eine gewisse Selbstständigkeit im Rahmen ihrer Freiheiten. Die Pädagogen steuern die Kinder dabei nicht direkt, sondern geben ihnen eher eine Art Orientierungshilfe.

Reggio-Pädagogik

Ihren Ursprung hat diese Pädagogik in der Stadt Reggio Emilia in Norditalien. Die Lernbereitschaft, der Wissensdurst und Forscherdrang der Kinder sind aus Sicht der Reggio-Pädagogik für ihre Entwicklung von zentraler Bedeutung. Dabei sollen Erwachsene nicht aktiv eingreifen, sondern die Kinder bei ihrem Entwicklungsweg beobachten und begleiten. Die Kinder können in einem bestimmten Rahmen gemeinschaftliche Entscheidungen fällen. Sie sollen mit allen Sinnen fühlen, erleben und wahrnehmen. Die Reggio-Pädagogik misst Gestaltung einen hohen Stellenwert bei, da diese eine Möglichkeit darstellt, sich auszudrücken und die Welt zu verstehen. Den Kindern sollten Experimente aus den verschiedensten Bereichen ermöglicht werden, damit sie ihren Forschungsdrang stillen können.

Religionsansatz

In Deutschland gibt es überwiegend katholische oder evangelische Kindergärten. Den Kleinen werden nicht nur die Bräuche und Sitten der eigenen Religion vermittelt, sondern sie lernen auch andere Religionen kennen. Darüber hinaus ist es die Aufgabe der Pädagogen, den Kindern gewisse Werte näherzubringen. Die religiösen Inhalte werden altersgerecht und meist auf kreative Art behandelt. Zu religiösen Festen wie beispielsweise Weihnachten, wird das Thema spielerisch durch Basteln und Singen aufgefasst.

Situationsansatz

Bei diesem pädagogischen Konzept werden die Situationen der Kinder besonders berücksichtigt. Der Nachwuchs soll auf das Leben vorbereitet werden, indem verschiedenste Umstände beachtet und durchgespielt werden. Die Pädagogen gehen dabei auf die familiären, kulturellen und sozialen Gegebenheiten der Kinder ein. Die erlebten aber auch möglichen Lebenssituationen werden in Projekten aufgegriffen und ausgearbeitet, damit die Kinder diese verstehen können und rechtzeitig auf die Bewältigung solcher Situationen vorbereitet werden.

Situationsorientierter Ansatz

Der situationsorientierte Ansatz unterscheidet sich vor allem in einem Punkt vom Situationsansatz: Während der Situationsansatz alle möglichen Situationen vorbereitet, also auch welche, die die Kinder noch gar nicht erlebt haben, konzentriert sich der situationsorientierte Ansatz nur auf das Erlebte. Der Situationsorientierte Ansatz baut also auf den Erfahrungen der Kinder auf, um die Zukunft zu bewältigen, während der Situationsansatz direkt potentielle Szenarien durchspielt. Außerdem können die Kinder können bei beiden pädagogischen Ansätzen die Kindergartenräume mitgestalten.

 

Weitere Kindergartenformen findet ihr hier:
Kindergartenformen von A bis H
Kindergartenformen von I bis M
Kindergartenformen von S bis W

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