Warum sind Routinen für Kinder wichtig?
Zähne putzen, anziehen, Brotdose einpacken - ein geregelter Tagesablauf mit festen Zeiten spielt insbesondere für die Entwicklung der Kinder eine große Rolle. Wiederkehrende Rituale und Routinen geben Kindern Struktur und Sicherheit. Sie lernen, dass es feste Zeiten für bestimmte Aufgaben, wie Zähne putzen, Essen oder Gute-Nacht-Geschichte lesen gibt und wissen, was sie erwartet. Vor allem bei kleinen Kindern sorgen Routinen dafür, dass sie sich nicht überfordert fühlen und wissen, was zu tun ist. Durch eine gute Routine kann außerdem die Selbständigkeit der Kinder gefördert werden.
Was, wenn es keinen geregelten Tagesablauf gibt?
Wenn Routinen im Alltag von Kindern fehlen, kann es schnell zu Unruhe, Stress und Unsicherheit im Tagesverlauf führen. Ohne klare Abläufe können Kinder nicht einschätzen, was als nächstes ansteht - das kann zu Überforderung, Stress und Unsicherheit führen. Häufig zeigt sich das in Form von Wutausbrüchen, Konzentrationsschwierigkeiten oder Schlafstörungen. Besonders kleine Kinder brauchen einen geregelten Tagesablauf, um ein Gefühl für Zeit zu bekommen und Verantwortung und Selbständigkeit entwickeln zu können.
Vorteile für Eltern
Aber Routinen haben nicht nur für Kinder viele Vorteile - auch die Eltern können von einem geregelten Tagesablauf profitieren. Denn wenn die Abläufe am Morgen und am Abend klar strukturiert und geregelt sind, erspart das Zeit, Energie und Diskussionen.
So könnte eure Routine aussehen

Morgenroutine - so startet ihr gemeinsam entspannt in den Tag
Der Morgen ist entscheidend dafür, wie der weitere Tag verlaufen wird. Schon hier könnt ihr euren Kindern helfen, sich auf den Tag einzustellen und vorzubereiten.
- Früh aufstehen, aber nicht zu früh
Damit es morgens nicht stressig wird und alle Aufgaben ohne Druck erledigt werden können, empfiehlt es sich früh aufzustehen. Durch entspanntes Aufwachen haben die Kinder genügend Zeit sich auf den Tag vorzubereiten. Es empfiehlt sich außerdem feste Aufstehzeiten festzulegen, um auch in diesem Punkt eine Routine zu etablieren.
- Aufstehen, Zähne putzen, anziehen
Nach dem Aufstehen sollten Kinder sich gründlich waschen, Zähneputzen und anziehen. Ein klarer Plan, was nach dem Aufstehen als nächstes kommt, hilft den Kleinen, in einen regelmäßigen Rhythmus zu kommen. Weiter unten im Text findet ihr Produktempfehlungen, die den Kindern eine Übersicht über anstehende und erledigte Aufgaben geben können.
- Gemeinsames Frühstück
Neben Energie für den anstehenden Tag liefert das Frühstück auf die optimale Möglichkeit, um den gemeinsamen Tagesablauf zu besprechen. Am Frühstückstisch könnt ihr eure Kinder auf anstehende Termine am Nachmittag (z.B. Arzttermine) vorbereiten.

Abendroutine - so beendet ihr den Tag entspannt
Genau wie die Morgenroutine ist die Abendroutine essentiell, um den Kindern Sicherheit und Geborgenheit bieten zu können. Die Rituale am Abend sorgen für eine erholsame Nacht und Entspannung.
- Ruhige Aktivitäten am Abend
Den Abend könnt ihr mit ruhigen und entspannenden Aktivitäten einleiten. Kurz vor dem Schlafengehen sollten aufregende Spiele, die Kinder aufwühlen könnten, vermieden werden. Stattdessen eignet sich ein Puzzle oder ein Bilderbuch optimal dazu. Je nachdem, wie eure Routine aussieht, könnt ihr euer Abendessen davor oder danach planen.
- Gemeinsames Abendessen
Hier könnt ihr euren eigenen Rhythmus finden, der in eure Routine passt. Das gemeinsame Abendessen könnt ihr vor allem dafür nutzen, um den Tag Revue passieren zu lassen und über die Ereignisse zu sprechen. Auch das Abendessen sollte zur gleichen Zeit stattfinden, damit die Kleinsten sich orientieren können. Achtet auf eine leichte und ausgewogene Mahlzeit, damit der kleine Körper nachts zur Ruhe kommt.
- Waschen und Zähne putzen
Wie bei der Morgenroutine sollte auch am Abend die Körperpflege fest eingeplant werden. Ein warmes Bad oder eine Dusche sind ideal dafür, um Körperpflege, Spiel und Spaß miteinander zu kombinieren. Danach kommt das Zähneputzen und das Anziehen des Schlafanzugs.
- Gute-Nacht-Geschichte
Die Gute-Nacht-Geschichte könnte euer Abschluss der Abendroutine sein, denn sie schafft einen ruhigen Übergang zum Schlaf. Lasst die Kleinsten ein Buch oder eine Geschichte auswählen und legt gemeinsam fest, wie viel gelesen wird.
Tipps für eine erfolgreiche Routine
- Konsistenz ist wichtig
Versucht, die Routinen so konstant wie möglich durchzuführen. Eure Kinder brauchen die Sicherheit und Vorhersehbarkeit, um sich wohlzufühlen. Achtet also darauf, dass die gleichen Aktivitäten immer in der gleichen Reihenfolge ablaufen.
- Flexibilität bewahren
Feste Strukturen sind wichtig, aber dennoch kann es an manchen Tagen dazu kommen, dass es eine Ausnahme braucht - und das ist völlig in Ordnung. Es ist also nicht schlimm, wenn ihr von einem Geburtstag später nachhause kommt, das Abendessen nicht bei euch am Tisch verbringt oder ihr am Wochenende später frühstückt. Es geht darum, den Kindern Orientierung zu bieten, aber nicht die Freude zu nehmen oder in Stress zu verfallen.
- Positive Verstärkung
Belohnt eure Kinder ab und zu für das selbstständige Umsetzen ihrer Routinen. Positive Verstärkungen fördern das Selbstbewusstsein und motivieren Kinder, ihre Aufgaben eigenständig zu erledigen.
Helferlein für die Selbstständigkeit
Damit Kinder ihre Morgen- und Abendroutinen selbstständig meistern können, helfen visuelle Helferlein. Sie machen jeden einzelnen Schritt greifbar - ob als bunte Routine-Poster, Checklisten zum Abhaken, Magnettafeln oder Routine-Karten. Besonders beliebt sind Vorlagen mit Symbolen, die auch von den Kleinsten ohne Lesekenntnisse verstanden werden.