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Spinat aufwärmen

Darf man Spinat aufwärmen?

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Darf man Spinat aufwärmen? Die Antwort lautet: Ja, man darf Spinat wieder aufwärmen, wenn bestimmte Regeln eingehalten werden. Der zubereitete Spinat muss schnell abgekühlt und im Kühlschrank gut abgedeckt aufbewahrt werden. Dort soll er nicht länger als einen Tag lagern. Beim Aufwärmen muss der Spinat auf mindestens 70 Grad erhitzt werden. Er kann dann bedenkenlos gegessen werden. Ausnahme: Babys und Kleinkinder sollen keinen aufgewärmten Spinat bekommen. Der Grund liegt im enthaltenen Nitrat. Nitrat kann zu gesundheitsschädlichem Nitrit werden. Die rasche Abkühlung verhindert zwar die Nitritbildung weitestgehend. Vorsichtshalber sollten aber Säuglinge und Kleinkinder nur frisch zubereiteten Spinat essen.

Spinat aufwärmen ohne Risiko

Im Spinat sind viele gesunde Inhaltsstoffe enthalten. Das grüne Blattgemüse schmeckt roh als Salat oder im Smoothie, vor allem dann, wenn es sich um jungen Frühlings- und Sommerspinat handelt. Gekocht oder gedünstet ist Spinat ebenfalls lecker. Das grüne Gemüse passt als Füllung in die Lasagne, in selbst gemachte Ravioli und Tortellini oder als Belag auf eine Quiche. Viele Kinder (und natürlich auch Erwachsene) lieben Spinatnudeln.

Am besten ist es, wenn man nur so viel Spinat zubereitet, wie bei einer Mahlzeit gegessen wird. Dann stellt sich die Frage erst gar nicht, ob man Spinat wieder aufwärmen darf. Die Einschätzung der Menge ist allerdings oft schwierig. Erstens fällt Spinat beim Kochen stark zusammen - die ursprüngliche Menge verändert sich also sehr. Zweitens lassen sich Hunger und Appetit nicht immer korrekt einschätzen.

Kann man Spinat aufwärmen?

Was tun, wenn zubereiteter Spinat übrig bleibt? Kann man Spinat aufwärmen? Früher galt die Meinung, dass Spinat auf gar keinen Fall wieder aufgewärmt werden darf. Im Spinat kann sich aus dem enthaltenen Nitrat durch Bakterien das weniger gute Nitrit bilden. Die Verbindung Spinat - Nitrit kann gesundheitsschädlich sein. Wenn zum Nitrit noch Proteine kommen, entstehen Nitrosamine. Nitrosamine können krebserregend sein. Für die Umwandlung von Nitrat in Nitrit spielt auch die Temperatur eine Rolle: Wenn Spinat länger auf der Herdplatte warm gehalten wird oder bei Zimmertemperatur steht, bilden sich die schädlichen Stoffe schneller und in einem größeren Ausmaß. Wird gekochter Spinat dagegen rasch abgekühlt und danach im Kühlschrank aufbewahrt, wird die Nitritbildung erheblich reduziert. Eine zuverlässige Methode ist das schnelle Abkühlen im kalten Wasserbad, dann ist das Spinat erwärmen nach der Kühlphase risikolos. Nachdem moderne Haushalte alle mit einem Kühlschrank ausgestattet sind, darf man Spinat wieder aufwärmen.

Daraus folgt also: Grundsätzlich darf Spinat nochmal aufgewärmt werden, wenn die Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Wieder aufgewärmter Spinat ist für Erwachsene nicht unmittelbar giftig, das Nitrit kann aber zu Magenverstimmungen und Bauchschmerzen führen. In der Folge tragen die Nitrosamine im schlimmsten Fall zur Entstehung von Krebs bei.

Die Vorgehensweise beim Spinat aufwärmen

Zubereiteter Spinat muss rasch abgekühlt werden. Wenn nach dem Essen etwas übrig bleibt, ist die Temperatur bereits niedrig. Dann wird der Spinat in einen gut schließenden Behälter gefüllt und im Kühlschrank maximal einen Tag aufbewahrt. Der kälteste Platz im Kühlschrank ist unten auf der Glasplatte, die sich über dem Gemüsefach befindet. So lagert der Spinat ideal, bevor es am nächsten Tag heißt: Spinat wieder aufwärmen und genießen!

Vor allem darf man den fertigen Spinat nicht längere Zeit bei Zimmertemperatur stehen lassen. Er muss sehr schnell in den Kühlschrank. Wenn größere Mengen von frisch gekochtem Spinat gekühlt werden sollen, füllt man den Spinat in eine Schüssel und stellt die Schüssel in Eiswasser. Wer einen Garten hat und die eigenen Ernte einfrieren möchte, kocht den Spinat nicht, sondern blanchiert ihn nur. Das funktioniert so, indem der gewaschene Spinat für eine Minute in kochendes Wasser kommt und anschließend sofort in Eiswasser getaucht wird. Bereits fertig zubereiteter Spinat sollte nicht eingefroren werden. Die bessere Methode: Abkühlen lassen, kühl aufbewahren, am nächsten Tag Spinat aufwärmen.

Spinat aufwärmen in der Mikrowelle?

Spinat kann man im Topf auf dem Herd wieder aufwärmen, das sollte ebenfalls möglichst rasch gehen. Er muss zwei Minuten lang auf mindestes 70 Grad erwärmt werden. Wer absolut sicher sein möchte, erhitzt den Spinat bis kurz vor der Kochstufe. Darf man Spinat auch in der Mikrowelle aufwärmen? Spinat aufwärmen in den Mikrowelle funktioniert gut, dabei bitte die Angaben des Geräts über die Wattzahl und Dauer beachten. Beim Spinat aufwärmen immer beachten, dass die 70 Grad erreicht werden.

Rahmspinat aufwärmen, Blattspinat aufwärmen

Wie sieht es mit Rahmspinat aus? Selbst gekochten Rahmspinat aufwärmen ist erlaubt, wenn er schnell abgekühlt wurde. Rahm-Tiefkühlspinat aufwärmen (noch einmal) sollte man nicht. Blattspinat aufwärmen ist auf die gleiche Weise möglich. Frischen Spinat wieder aufwärmen geht, wenn die Abkühl- und Aufbewahrungsmaßnahmen beachtet werden.

Was steckt im Spinat und warum kann Spinat aufwärmen gefährlich sein?

Im Spinat befinden sich viele gesunde Inhaltsstoffe. Er enthält Magnesium, Kalium, Kalzium Zink und Eisen. Der Eisengehalt ist zwar nicht so hoch wie lange Zeit angenommen wurde. In Ratgebern und Nachschlagewerken war der Eisengehalt falsch angegeben. In frischem Spinat beträgt der Eisengehalt tatsächlich bis zu vier Milligramm pro 100 Gramm, das ist für Blattgemüse ein guter Wert. Außerdem findet man im Spinat Folsäure und die Vitamine A, C, E und K. Beta-Carotin ist eine Vorstufe des Vitamin A und ebenfalls ein wertvoller Inhaltsstoff. Alle enthaltenen Vitamine, Mineralstoffe und Antioxidantien sind für den Körper wichtig und wertvoll. Spinat wird oft als Heilpflanze eingestuft. Er lindert Blähungen und Durchfall.

Nitrat ist an sich nicht schädlich. Kritisch wird es erst, wenn Nitrat durch die Einwirkung von Bakterien und Mikroorganismen zu Nitrit und unter Proteineinwirkung zu Nitrosaminen wird.

Im Spinat ist aber noch ein anderer Stoff enthalten. Die Oxalsäure, die man vorwiegend beim Rhabarber kennt, verursacht ein stumpfes Gefühl an den Zähnen. Oxalsäure verringert sich beim Kochen, außerdem wird die Wirkung durch die Beigabe von Milch oder Sahne reduziert. Bei der Zubereitung sollte ohnehin immer Fett zugegeben werden, zum Beispiel ein hochwertiges, kaltgepresstes Öl oder Butter. Dadurch können die fettlöslichen Vitamine besser verwertet werden.

Vor dem Kochen wird Spinat gründlich gewaschen, dadurch reduziert sich der Anteil an Nitrat. Oxalsäure und Nitrat lösen sich im Kochwasser, deshalb schüttet man das Wasser nach dem Kochen besser weg. Im Frühlings- und Sommerspinat ist weniger Nitrat enthalten als im Herbst- und Winterspinat. Tiefkühlware enthalt ebenfalls einen geringeren Nitratanteil, weil das Gemüse vor dem Einfrieren blanchiert wird. Für Tiefkühlspinat gilt: Spinat nochmal aufwärmen ist nicht günstig.

Spinat aufwärmen: Für Babys und Kleinkinder besser nicht!

Trotz guter Kühlmöglichkeiten im modernen Haushalt gilt: Babys unter sechs Monaten sollen gar keinen Spinat essen. Ab sechs Monaten ist frisch zubereiteter Spinat in kleinen Mengen erlaubt. Praktisch ist auch Spinat im Babygläschen, der nur erwärmt werden muss. Für die Zubereitung von Babykost gelten strenge Regeln. Die Grenzwerte für Nitrat und Nitrit sind niedrig angesetzt, die Rohstoffe werden kontrolliert.

Wichtig: Kleine Gläschen kaufen und den Inhalt auf einmal verbrauchen. Sollte davon etwas übrig bleiben, bitte sicherheitshalber diesen Spinat nicht wieder aufwärmen, sondern selbst essen. Aufgewärmter Spinat, egal in welcher Zubereitung, ist für Babys und Kleinkinder nicht geeignet.

Spinat wieder aufwärmen - Kochen ohne Verschwendung

Trotz guter Vorbereitung und Planung kann es passieren, dass Spinat übrig bleibt. Damit keine Lebensmittel verschwendet werden, kann man ihn schnell abkühlen, kühl aufbewahren und am nächsten Tag den Spinat wieder aufwärmen. Für Jugendliche und Erwachsene besteht keine Gefahr, wenn die Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden. Was nicht geht: Spinat zweimal wieder aufwärmen, ebenso ist es nicht gut, wenn gekochter Spinat eingefroren und wieder aufgewärmt wird. Das gilt auch für andere grüne Blattgemüse wie beispielsweise Mangold, die ebenfalls Nitrat enthalten.

Auf einen Blick: Grundregeln, wenn man Spinat wieder aufwärmen möchte

Kann man Spinat aufwärmen? Spinat wieder aufwärmen ist ohne Risiko für die Gesundheit, wenn:

  • der Spinat nicht auf der Herdplatte warm gehalten wird
  • zubereitete Speisen nicht lange bei Zimmertemperatur stehen
  • der Spinat schnell abgekühlt wird
  • bis zum Aufwärmen im Kühlschrank aufbewahrt wird
  • man Tiefkühlspinat nur einmal zubereitet und nicht wieder aufwärmt
  • der Spinat auf mindestens 70 Grad zwei Minuten lang erhitzt wird.

Zusätzlich sollte man beachten: Säuglinge unter sechs Monaten dürfen gar keinen Spinat essen. Für ältere Babys und Kleinkinder gilt, keinen aufgewärmten Spinat zu servieren. Dann ist man auf der sicheren Seite, darf Spinat aufwärmen und kann bedenkenlos Gerichte mit Spinat genießen!

Bild: © Fotolia

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